Serhou Guirassy muss schon den Heilsbringer geben! Erkenntnisse zum BVB nach dem 0:0 gegen Bremen

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Der noch verletzte Stürmer Serhou Guirassy muss bei Borussia Dortmund schon den Heilsbringer geben. Jamie Gittens bleibt als Startelfspieler wirkungslos. Und: Was macht eigentlich Mats Hummels? Die Erkenntnisse zum BVB nach dem 0:0 gegen Werder Bremen.

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BVB und das "klassische" erste Auswärtsspiel am 2. Spieltag

0:0 in Hannover. 0:2 in Augsburg. 1:2 in Freiburg. 1:1 in Bochum. Und nun ein 0:0 in Bremen. Fünf der vergangenen sieben ersten Auswärtsspiele einer Saison, allesamt am 2. Spieltag, konnte Borussia Dortmund nun nicht gewinnen.

Die biedere Leistung an der Weser glich dabei jenen biederen Leistungen aus den Vorjahren. Zwar hat der BVB unter dem neuen Trainer Nuri Sahin noch nicht verloren und auch kein Gegentor kassiert, doch die beiden Auftritte in der Bundesliga belegten: Es ist noch reichlich Sand im Dortmunder Getriebe. Das weiß freilich auch Sahin und bat daher schon häufiger um Geduld, die dieser in vielen Teilen neu formierten Mannschaft auch weiter zugestanden werden muss.

"Wir wollen uns in allen Bereichen weiterentwickeln, das kann ich nur wiederholen. Auch heute geht es darum, einige Schritte nach vorne zu machen - wie in den letzten Wochen", hatte der Coach vor der Partie bei Sky gesagt und klang anschließend so: "Wir haben sehr schlecht angefangen. Es war viel zu einfach, uns zu verteidigen. Insbesondere die erste Halbzeit heute war gar nichts. Wir waren zu langsam und viel zu eng im Aufbau."

Ein Schritt nach vorne war die Darbietung am Samstag nicht, Sahin lag mit seiner schonungslosen Analyse goldrichtig. Dem BVB fehlte es an vielem: kein Tempo im Passspiel und daher keine Tiefe in der Offensive, kein Aufdrehen zwischen den Linien, somit keinerlei Gefahr für das Bremer Tor.

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BVB-Neuzugang Serhou Guirassy muss schon den Heilsbringer geben

Dortmund hatte trotz deutlich höherer Ballbesitzanteile nie die Kontrolle über die Partie. Und wer keine Kontrolle hat, kreiert keine Torchancen, noch ist er in der Lage, keine des Gegners zuzulassen. Werder war zwingender vor dem Tor und presste Dortmunds Spielauslösung gut, was diese vor erhebliche Probleme stellte. Gerade in der Anfangsphase der zweiten Hälfte bettelten die Westfalen förmlich um den Gegentreffer.

Dem BVB mangelte es an Selbstverständlichkeit und Automatismen, man bekam keinen Rhythmus in das eigene Ballbesitzspiel. "Es ist ein Prozess, klar. Bei Borussia Dortmund muss dieser Prozess natürlich schneller gehen. Bei uns ist jedes Spiel Entwicklung", sagte Sahin. Der um Ordnung bemühte Pascal Groß fügte hinzu: "Das ist der zweite Spieltag, es ist noch nicht alles super, das ist klar. Der Trainer bereitet uns super vor, wir haben einen guten Plan, können den aber besser umsetzen als heute. Wir müssen aus dem Spiel heraus gefährlicher werden."

Mit den bislang im Sturmzentrum aufgelaufenen Karim Adeyemi, Maximilian Beier und Donyell Malen gelang das nicht im Ansatz. Neuzugang Serhou Guirassy muss also schon den Heilsbringer geben, seine Genesung wird herbeigesehnt. Für niemanden kommt die nun folgende Länderspielpause gelegener.

Mats Hummels
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Dünne Abwehrdecke beim BVB: Was macht eigentlich Mats Hummels?

Zum ersten Mal, seit er im Januar 2022 in die Nachwuchsabteilung des BVB wechselte, stand Filippo Mané im Kader eines Pflichtspiels der ersten Dortmunder Mannschaft. 73 Minuten Profierfahrung bringt der 19-Jährige mit - er sammelte sie in der Vorwoche beim Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft in Liga 3 gegen Hansa Rostock.

Dass mit Innenverteidiger Mané ein junges Talent in Bremen mit dabei war, ist einerseits von den Verantwortlichen gewollt. Es zeigt aber auch, dass Dortmund nach dem nun geschlossenen Sommertransferfenster einen nicht allzu breiten Kader besitzt. Mané durfte und musste mit, weil mit Yan Couto ein Defensivspieler verletzt fehlte.

"Auf dem Papier ist es auf der Linksverteidiger- und Innenverteidigerposition dünn besetzt", sagte Sahin nach dem Spiel. Sorgen bereitet ihm das aber nicht: "Wir haben genug Alternativen und Möglichkeiten. Ich arbeite sehr gerne mit einem kleineren Kader. Ich sehe uns sehr, sehr gut gerüstet und bin sehr zufrieden."

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BVB-Youngster Filippo Mané hat wohl nächsten Kaderplatz sicher

Ideal erscheint die Konstellation trotz der Beteuerungen des Trainers dennoch nicht. Sahin selbst lieferte einen der Gründe dafür. Er zählte auf, dass notfalls auch Linksverteidiger Ramy Bensebaini und Sechser Emre Can innen spielen können. Das stimmt, doch gerade diese beiden Akteure haben bereits auf ihren angestammten Positionen noch reichlich Luft nach oben.

Can könnte auch auf der Außenbahn (rechts) helfen, gleiches gilt für Niklas Süle (rechts) und Nico Schlotterbeck (links). Viel passieren darf bei den während einer Saison traditionell von Verletzungen gebeutelten Dortmunder in diesem Mannschaftsteil dennoch nicht.

Ketzerisch könnte man fragen: Was macht eigentlich Mats Hummels, der statistisch beste Innenverteidiger der vergangenen Champions-League-Spielzeit? Youngster Mané wird es egal sein. Er kann sich schließlich freuen: Durch Schlotterbecks Platzverweis hat der Italiener seinen Kaderplatz im kommenden Heimspiel gegen Heidenheim so gut wie sicher.

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Jamie Gittens bleibt beim BVB als Startelfspieler wirkungslos

Ein Teil des Nachnamens weg und stattdessen doppelt so viele Tore wie in der Vorsaison: Der nun nur noch Jamie Gittens genannte Engländer war in der vergangenen Woche beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt nach seiner Einwechslung und den beiden Treffern der entscheidenden Mann. Er traf damit in 31 Einsatzminuten doppelt so oft wie in der gesamten Bundesligarunde 2023/24 - wo er 25-mal über 1058 Minuten spielen durfte.

Mit seinem Auftritt gegen die SGE qualifizierte sich der 20-Jährige in Bremen für die Startelf. Und genau hier liegt bei Gittens der Hund begraben. Sobald er von Anfang an spielt, geht ihm jegliche Gefahr ab. Nach 57 Minuten und einer Vorstellung ohne jede Zielstrebigkeit war für ihn am Samstagnachmittag Schluss.

26-mal stand Gittens in seinen 61 Pflichtspielen für Dortmund nun in der Anfangsformation. Sieben Tore schoss er dabei (neun Vorlagen). Nur zwei dieser Treffer erzielte er, als er von Beginn an kickte: Beim 4:2 gegen Gladbach und drei Tage später beim 3:1 in Mailand im vergangenen November. Es war zugleich das erste Mal, dass Gittens in zwei Partien in Folge starten durfte. Nur eine einzige Partie absolvierte er über die gesamten 90 Minuten, im Mai 2024 beim 5:1 gegen Augsburg.

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Jamie Gittens beim BVB: Das sind seine größten Baustellen

"Er hat in der Vorbereitung angedeutet, dass er sich dahin entwickeln will, sich auch über Tore und Assists zu definieren", sagte Sahin am vergangenen Wochenende über seinen Doppelpacker. "Beim Tor zum 1:0 hätte er in den letzten Jahren vielleicht nochmal einen Übersteiger, nochmal einen Haken gemacht. Die Szene beschreibt seine Entwicklung am besten."

Der Auftritt gegen Werder war jetzt eher wieder Stagnation. Gittens brachte zwar jeden seiner Pässe an den Mann, viel Vertikales war jedoch nicht dabei. Sein Tempo wurde nie ein Faktor, nur zweimal fand er in eine Eins-gegen-eins-Situation. Eine bessere Entscheidungsfindung und die zu große Eindimensionalität in seinem Spiel sind die dringendsten Baustellen, die Gittens zu bearbeiten hat.

Nach den bisherigen Erfahrungen ist er daher als Joker deutlich wertvoller. Wenn der Gegner müder ist, hat er es leichter, seine Geschwindigkeit gewinnbringend einzusetzen und kommt auch häufiger mit der bekannten Bewegung von links nach innen durch - wie eben beim 1:0 gegen Frankfurt.

BVB: Die nächsten Spiele von Borussia Dortmund in der Bundesliga

Datum, UhrzeitGegner
Fr., 13. September, 20.30 Uhr1. FC Heidenheim (H)
So., 22, September, 17.30 UhrVfB Stuttgart (A)
Fr., 27. September, 20.30 UhrVfL Bochum (H)

 

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