Nationalspieler Deniz Undav (21.) und Neuzugang Demirovic mit einem Doppelschlag (57./61.) trafen für den erst nach der Pause starken VfB. Für die Borussia markierte am 80. Geburtstag der Vereinslegende Günter Netzer der Franzose Alassane Plea (27.) den zwischenzeitlichen Ausgleich.
"Es war heute kein Zauberfußball. Aber wir waren sehr effektiv", sagte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und fügte an: "Jetzt geht es nach Madrid, wir fahren nicht zum Urlaub." Ein Sonderlob hatte er für seine Torschützen parat: "Schön, dass wir diese beiden Stürmer haben."
Die VfB-Fans waren schon vor dem Anstoß mit dem Kopf in Madrid. "Stuttgart international - nach all der Scheiße geht's auf die Reise", stand auf einem riesigen Spruchband. Hoeneß hatte Konzentration auf Gladbach gefordert, Gedanken an Real aber zugelassen. "Das ist ja wie der pinke Elefant, an den man nicht denken darf", so der VfB-Trainer.
Auf dem Rasen drückte zunächst aber die Borussia. Neuzugang Tim Kleindienst, der in der Vorsaison für Heidenheim drei Tore gegen den VfB erzielt hatte, scheiterte an Alexander Nübel (6.). Stuttgart befreite sich - und wurde schnell belohnt. Einen Schuss von Jamie Leweling wehrte Keeper Jonas Omlin nach vorne ab - Undav war zur Stelle. Erst am Dienstag hatte der Stürmer sein erstes Tor für die deutsche Nationalmannschaft erzielt.
"Wir wissen um unsere Stärke, wir haben unsere Chancen genutzt und die Dinger gemacht", sagte Undav bei Sky.
Schiedsrichter Felix Brych stellt Bundesliga-Rekordmarke auf
Wenig später erlebte Plea innerhalb von nur zwei Minuten eine Berg-und-Talfahrt: Der Franzose vergab erst die große Chance zum Ausgleich (26.), traf kurz darauf nach Vorarbeit von Kevin Stöger doch, prallte dabei aber mit Nübel zusammen und musste verletzt ausgewechselt werden.
In der Folge wurde die Partie immer hektischer, Schiedsrichter Felix Brych bekam in seinem Rekordspiel viel zu tun. Der 49-Jährige aus München kam erstmals seit seinem Kreuzbandriss im November in der Bundesliga zum Einsatz und stellte mit seinem 345. Spiel eine alleinige Bestmarke auf.
Gladbacher Fans singen Ständchen für Günter Netzer
Nach der Pause trat der VfB wesentlich druckvoller auf, Profiteur war der bis dahin unauffällige Demirovic. Der Neuzugang aus Augsburg war zunächst nach einer Hereingabe von Fabian Rieder zur Stelle, wenig später ließ er per Kopf sein schon drittes Saisontor folgen - und wurde schließlich begleitet vom Applaus der VfB-Fans ausgewechselt. Zudem traf der kurz zuvor eingewechselte Chris Führich den Pfosten (81.).
Das Spiel stand auch im Zeichen von Netzers 80. Geburtstag, 20 Minuten vor Anstoß sangen die Fans ein Ständchen für die Klubikone. "Er ist, war und bleibt ein Gladbacher Junge, eine Legende auf ewig", sagte Stadionsprecher Torsten Knippertz. Im Borussia-Park war der Jubilar aber nicht, er zog eine Feier im kleinen Kreis vor.
Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart: Die Daten zum Spiel
Mönchengladbach: Omlin - Scally, Itakura, Elvedi, Netz - Sander (65. Reitz), Weigl (76. Neuhaus), Honorat (65. Hack), Stöger (76. Cvancara) - Plea (29. Ngoumou), Kleindienst. - Trainer: Seoane
Stuttgart: Nübel - Vagnoman (63. Rouault), Chase, Chabot, Mittelstädt - Karazor, Stiller, Rieder (74. Führich), Leweling (82. Zagadou) - Undav (63. Millot), Demirovic (75. Touré). - Trainer: Hoeneß
Zuschauer: 53.756
Tore: 0:1 Undav (21.), 1:1 Plea (27.), 1:2 Demirovic (58.), 1:3 Demirovic (61.)
Gelbe Karten: Weigl, Itakura - Vagnoman (2), Zagadou
Schiedsrichter: Felix Brych (München)