"Vor allem meiner Familie wegen": BVB-Transfer Waldemar Anton hofft auf abnehmende Hassnachrichten aus Stuttgart

Von Niklas Staiger
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© Getty Images

Als VfB-Kapitän verließ Waldemar Anton kurz nach seiner Vertragsverlängerung inklusive Treuebekenntnis die Stuttgarter und wechselte im Sommer zu Borussia Dortmund. Dafür musste der neue BVB-Verteidiger viel Kritik einstecken - einiges davon "unter der Gürtellinie".

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Im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten erklärte der Abwehrspieler in der Woche vor dem Duell mit dem Ex-Klub seinen Wechsel. "Die Dortmunder haben fast immer um Titel gespielt. Sie standen zweimal im Finale der Champions League, wurden Pokalsieger, einige Male Vizemeister. Der VfB hat in dieser Zeit phasenweise in der zweiten Liga gespielt", so die sportliche Begründung für den Transfer zum BVB. Monetäre Anreize seien nicht ausschlaggebend gewesen.

Bei den alten Anhängern hofft Anton derweil auf Verständnis: "Ich denke, die meisten VfB-Fans wissen trotz aller Enttäuschung, dass ich für den Klub alles gegeben habe - auch mal Blut und Tränen."

Doch natürlich habe er auch "Wut und Enttäuschung" von Seiten der Fans mitbekommen. Damit könne er "auch umgehen". Trotzdem wünscht sich Anton, dass das Thema in den sozialen Medien zur Ruhe kommt. "Vor allem meiner Familie wegen. Es gab eben auch viel, was unter die Gürtellinie ging", kritisierte der Ex-Kapitän viele Beleidigungen und Hassnachrichten von Stuttgarter Anhängern.

Erst Vertragsverlängerung und Treuebekenntnis, dann Wechsel

Noch im Januar hatte der Innenverteidiger mit viel Tamtam seinen Vertrag beim VfB verlängert. "Es stimmt für mich hier einfach sehr vieles, ich fühle mich wohl und bin deshalb sehr glücklich über die Vertragsverlängerung. Ich freue mich auf die weiteren Jahre im Trikot mit dem Brustring", verkündete der damalige Kapitän und machte viele VfB-Fans kurzzeitig froh - doch keine sechs Monate später folgte dann der Schock: Antons Wechsel nach Dortmund.

Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß, der seinerseits ebenfalls verlängerte und im Nachgang eine Anfrage des FC Bayern München abgelehnt haben soll, erklärte vor der Partie, dass es mit Anton und dem ebenfalls zum BVB gewechselten Serhou Guirassy "kein böses Blut" gebe. Doch er könne auch unzufriedene Fans verstehen. "Es wird wahrscheinlich so sein, dass der Waldi ein bisschen was aushalten muss", befürchtete der VfB-Coach auf der Pressekonferenz.

Anton selbst will sich davon "auf dem Platz nicht aus der Ruhe bringen" lassen. Am Sonntagabend um 17:30 Uhr kommt es zur Rückkehr der beiden einstigen Leistungsträger nach Stuttgart.

Offen ist noch, ob Waldemar Anton und Serhou Guirassy beim Anpfiff überhaupt auf dem Feld stehen werden. In der Champions League unter der Woche (3:0 beim FC Brügge) kamen beide nur von der Bank. Guirassy durfte dabei das erste Mal im neuen Trikot einen Treffer feiern.

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