Jamie Carragher, Klub-Legende beim englischen Traditionsverein FC Liverpool, hat die Fans des BVB für ihren Umgang mit Trainer Jürgen Klopp nach der Bekanntgabe von dessen Wechsel zu Red Bull kritisiert.
Die Anhänger des BVB pflegen seit jeher eine tiefe Abneigung gegenüber den von Red Bull alimentierten Vereinen und bringen gerade in Aufeinandertreffen mit RB Leipzig in der Bundesliga ihren Unmut mit zahlreichen Prostest-Plakaten regelmäßig zum Ausdruck. Dass der in Dortmund verehrte ehemalige Meistertrainer Klopp ab Januar für Red Bull arbeitet, sorgte dort - aber auch an anderen Standorten - für reichlich Verwunderung und massig Kritik.
Carragher sagte über Klopps Wechsel bei CBS Sports: "Wir sind alle Heuchler, wenn wir ganz ehrlich sind. Wir haben alle eine Meinung zu bestimmten Dingen. Wenn man uns genug Geld bietet, würden wir es wahrscheinlich trotzdem tun. Genau das ist passiert."
Der ehemalige Abwehrspieler führte aus: "Er ist nicht der Manager von Red Bull. Er beaufsichtigt etwas. Und er spricht wahrscheinlich mit Leuten, geht zu ein paar Meetings und bekommt wahrscheinlich eine Menge Geld." Carragher folgerte: "Im Prinzip wird er dafür bezahlt, dass er Jürgen Klopp ist."
Carragher stellte dann eine direkte Frage an die Fans von Klopps ehemaligen deutschen Klubs Borussia Dortmund und Mainz 05: "Eine Sache, die ich diese Fans fragen würde: Wenn sie so gegen Red Bull und deren Vereine sind - warum hat Dortmund Erling Haaland von ihnen gekauft? Warum haben sie Karim Adeyemi geholt, der jetzt dort ist? Wenn man so sehr gegen alles ist, was das Red-Bull-Modell ausmacht, sollte man keine Spieler kaufen und an sie verkaufen. Aber am Ende haben sie den besten Spieler der Welt bekommen und ihn an Manchester City verkauft. Das war in Ordnung."
Jürgen Klopp arbeitete erfolgreich für Mainz 05, den BVB und den FC Liverpool
Klopp blickt auf eine äußerst erfolgreiche Karriere zurück. Nach seiner ersten Cheftrainer-Station bei Mainz 05 von 2001 bis 2008 wechselte er nach Dortmund.
Mit dem BVB gewann er zwei Meisterschaften und einmal den DFB-Pokal, ehe er nach sieben Jahren beim FC Liverpool unterschrieb. Mit den Reds gewann er alle großen Pokale, darunter auch die Champions League.
Klopp unterschrieb bei Red Bull einen Vertrag über fünf Jahre und beginnt zum kommenden Jahreswechsel. Eine Ausstiegsklausel, wie hinsichtlich eines Amts als Bundestrainer zunächst spekuliert worden war, hat er nicht.