"In der zweiten Halbzeit waren wir klar besser": Werder Bremen dreht frühen Rückstand und zerlegt den VfL Wolfsburg

SID
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© getty

4:2 nach 0:1: Werder holt in Wolfsburg seinen schon dritten Auswärtssieg.

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Als Werders Auswärtshelden ihren schon dritten Streich in der Fremde feierten, war der Rest des Stadions beinahe leer: Mit einem klaren 4:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg hat das Team von Trainer Ole Werner das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Den daheim weiter harm- und sieglosen Wölfen reichte dagegen auch eine frühe Führung nicht.

Mitchell Weiser (45.+5), Felix Agu (51.), Marvin Ducksch (67.) und Marco Grüll (72.) schossen vor 28.917 Zuschauern den dritten Auswärtssieg in Serie heraus. "Unglaublich, das freut mich richtig", sagte Grüll über sein erstes Bundesliga-Tor bei Sky: "Aber wichtiger sind die drei Punkte. Der Ausgleich noch vor der Pause war wichtig, in der zweiten Halbzeit waren wir dann klar besser."

Tiago Tomas (19.) hatte die Wölfe, bei denen Patrick Wimmer noch die Rote Karte sah (68.), zunächst mit einem Ping-Pong-Tor in Führung gebracht. Joakim Maehle (79.) verkürzte in der Schlussphase auf 2:4. "Ich weiß nicht, was in der zweiten Halbzeit passiert ist. Die Konter darf man so nicht fressen", sagte Salih Özcan.

Wolfsburg wartet damit saisonübergreifend seit mehr als fünf Monaten auf einen Heimsieg und rutschte mit nur sieben Punkten auf den 13. Tabellenplatz ab. Bremen macht einen großen Satz auf Rang acht (11 Punkte).

VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl brachte im Vergleich zum 3:1-Sieg in Bochum Salih Özcan für den verletzten Aster Vranckx, Werner wechselte nach dem 0:1 zuletzt gegen den SC Freiburg hingegen gleich dreimal. Im Mittelfeld ersetzten Leonardo Bittencourt und Senne Lynen Jens Stage (schwere Prellung) und Skelly Alvero (Knieprobleme), zudem rückte Grüll für Derrick Köhn in die Startformation.

Werder dreht in Wolfsburg nach der Pause auf

Und der Österreicher hatte nach nicht einmal zehn Sekunden die erste große Chance für die Gäste. Nach Ablage von Ducksch versprang ihm in aussichtsreicher Position jedoch der Ball. Die Bremer, die in Gedenken an ihren verstorbenen Ehrenspielführer Dieter Burdenski mit Trauerflor spielten, hatten zu Beginn mehr vom Spiel, Wolfsburg besann sich wie so häufig in dieser Saison aufs Kontern.

Doch nach einem ersten gefährlichen Abschluss von Jakub Kaminski (13.) kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel - und verdienten sich die Führung. Die Ecke von Maximilian Arnold verlängerte Ducksch mit dem Kopf, Werder-Keeper Michael Zetterer sah dadurch unglücklich aus, erst Denis Vavro und schließlich Tomas stocherten den Ball im Gewühl über die Linie.

Im Anschluss mussten beide Trainer frühzeitig reagieren. Bremens Anthony Jung musste mit Oberschenkelprobleme raus, für Arnold ging es etwas benommen nach einem Salto im Luftzweikampf ebenfalls nicht weiter. Wie der VfL-Kapitän sah sich auch seine Mannschaft zu früh in der Kabine, Weiser verwertete unmittelbar vor dem Pausenpfiff eine Flanke von Ducksch artistisch zum Ausgleich.

Und Bremen blieb nach dem Seitenwechsel dran, dominierte nun regelrecht das Spielgeschehen. Erst versagten Ducksch noch freistehend die Nerven (48.), eine schöne Kombination nutzte Agu dann aber zur Führung. Ducksch erhöhte - und spätestens mit dem Platzverweis für Wimmer nach überhartem Einsteigen gegen Grüll war die Partie entschieden.

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