Von Jochen Rabe
So bitter diese Nachricht für Spieler und Klub ist, vielleicht kommt die Verletzung zur rechten Zeit. Als Warnschuss sozusagen. Sie zeigt den Bayern nämlich einmal mehr ganz klar auf: Eine Woche früher Training, Extra-Stretching bei den Teameinheiten, völlige Professionalität hin oder her - mit Arjen Robben kann man nicht mehr voll planen. Zumindest nicht für 50 Pflichtspiele.
Noch ist das Transferfenster lange genug offen, damit die Münchner keinen Schnellschuss abfeuern müssen. Klar bekommt man Spitzenspieler nicht geschenkt, besonders bei der durch englische und chinesische Gelder sowieso aufgeheizten Marktsituation. Und wenn die Bayern mit dem Geldsackerl auf der Matte stehen, sinken die Preise sicher nicht. Trotzdem muss auf den offensiven Außen zwingend noch etwas passieren oder in der entscheidenden Saisonphase könnte die Personaldecke ganz schön dünn werden.
Wenn Robben fit ist, ist er nach wie vor das Maß aller Dinge. Aber kann man sich darauf wirklich noch verlassen?
Die gleiche Frage muss man sich auch bei Franck Ribery stellen. Bei ihm liegt die letzte Verletzung zwar etwas länger zurück, aber jünger wird auch der Franzose nicht. Zumal die letzten Jahre gezeigt haben, dass auch er nicht unbedingt unanfällig ist.
Echte Alternativen für die beiden sind eigentlich nur Kingsley Coman und Douglas Costa. Letzterer hat jetzt erst Olympia abgesagt. Verletzt. Götze als Variante hat sich wohl bald erledigt, Müller hat seine Stärken eher in der Mitte.
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Karl-Heinz Rummenigge hat zuletzt angedeutet, dass man weitere Transfers nicht ausschließen kann, weil man nie weiß, was noch passiert. Jetzt ist etwas passiert. Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme und Costa ist bis zum Ligastart wohl wieder dabei. Aber ich halte so eine Situation auch im April für nicht völlig ausgeschlossen. Wenn man sich den Kader anschaut, kann die Ansage nur heißen: Früher oder später muss der Übergang sowieso eingeleitet werden. Also lieber früher als später!