Borussia Dortmund - FC Bayern 0:2 (0:0), 14.08.
Ausgangslage und Spielverlauf: Nach einer durchwachsenen Vorbereitung und dem souveränen 5:0-Sieg im Pokal gegen Carl-Zeiss Jena wusste der Meister noch nicht so recht, wo er steht. Dass man - unter anderem wegen zahlreicher erst spät zum Team gestoßener Nationalspieler - noch nicht bei 100 Prozent ist, zeigte die Supercup-Partie in Dortmund. Der BVB schnürte den Meister über weite Strecken hinten ein, hatte zahlreiche gute Gelegenheiten und stellte die Bayern vor große Probleme. Treffer durch Vidal (58.) und Müller (79.) sorgten für einen schmeichelhaften Sieg und den ersten Titel unter Don Carlo, der übrigens auch der erste Supercup-Erfolg nach drei verlorenen Finals in Folge war.
Analyse: Bayern schlägt BVB und holt den Supercup
Das sagen die Daten: Ein Wert stach im ersten Pflichtspiel unter Ancelotti sofort ins Auge: Die Bayern kamen in Dortmund am Ende nur auf 44,4 Prozent Ballbesitz und spielten lediglich 428 Pässe. In der Vorsaison unter Pep Guardiola lag der Tiefstwert bei 463 Pässen (gegen Ingolstadt). Auch die Anzahl der Torschüsse (20:10 für den BVB), der Ecken (7:2) und die Zweikampfquote (47,3 Prozent) belegte den Eindruck eines schmeichelhaften Sieges.
Xabi Alonso war im Gegensatz zur Vorsaison deutlich weniger dominant im Spielaufbau der Bayern. Wenngleich der Routinier volle 90 Minuten durchspielte, kam er am Ende nur auf 44 Ballaktionen. Dass stattdessen die Innenverteidiger Javi Martinez (71) und Mats Hummels (68) deutlich mehr im Spiel waren, sagte viel über die Ausrichtung der Ancelotti-Elf aus.
Xabi Alonsos Passspiel im Supercup in Dortmund
Die Lehre aus der Partie: Viele beschrien die totale Fußball-Revolution: Ballbesitzfußball der Pep-Prägung ist gnadenloser Effizienz gewichen.