Hummels, der acht Jahre beim BVB gespielt hatte, nachdem er in der Bayern-Jugend ausgebildet wurde, fand die Anpassung ans neue, alte Umfeld beim Rekordmeister recht einfach, wie er im Interview mit Goal.com verrät: "Mir war schon klar, dass ich nicht als Jungspund hierher komme, der versucht, sich irgendwie reinzuarbeiten. Dass es dann so funktioniert hat, hat mich erfreut und glücklich gemacht. Es hat sicherlich geholfen, dass ich viele aus der Mannschaft und aus dem Staff schon von früher kannte. Das gibt einem gleich ein anderes Gefühl."
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Die größte Umstellung im Vergleich zum BVB sieht er indes auf dem Platz, da sich der Spielstil für ihn als Innenverteidiger in einem bestimmten Bereich verändert habe: "Es gibt nur einen großen Unterschied, nämlich dass ich hier relativ wenig mit Bällen hinter die gegnerische Abwehrkette arbeite, weil dieser Pass von unseren Offensivspielern nicht so gefordert wird, wie es beim BVB der Fall war." Defensiv hingegen sei die Arbeit sehr ähnlich.
'Situation ist völlig in Ordnung'
Nicht entgangen ist dem Weltmeister aber auch, dass Bayern im Vergleich zur Zeit von Pep Guardiola unter Carlo Ancelotti derzeit nicht so dominant auftrete. Dennoch wolle Hummels keine Panik aufkommen lassen, denn: "Unsere Ergebnisse und die Situation sind völlig in Ordnung, aber die Spielweise, die wir uns vorstellen, haben wir bisher zu selten auf den Platz gebracht. Wir wissen das, es ist aber eine Sache, die man nicht direkt umstellen kann, nur weil man es weiß. Wir müssen daran arbeiten, sie zu ändern. Trotzdem sind wir in der Bundesliga Tabellenführer, haben uns mit elf Punkten Vorsprung vor Platz drei schon ein riesiges Polster erspielt. Das heißt, so schlecht kann auch nicht alles sein. Aber klar: Wir sind noch lange nicht am Limit.
Die aktuelle relative Schwächephase ist laut seiner Sicht aber kein Problem, das nur beim FC Bayern vorherrsche, auch anderswo gebe es dieses Phänomen: "Ich finde, dass man generell in Europa sieht, dass sich viele Mannschaften gerade schwertun. Es gibt keine einzige, die durchgehend überzeugt. Vielleicht ist es einfach dieses Jahr so, dass die vermeintlich kleineren Teams einen noch besseren Job machen, noch stärker sind und es den Großen damit auch noch schwerer machen."
Hummels freut sich auf Arsenal
Was den kommenden Gegner in der Champions League, Arsenal, angeht, freut sich Hummels auf "eine sportlich schwierige, aber auch eine sehr attraktive Aufgabe. Es ist schön, weil diese Spiele von den anderen doch deutlich abheben werden." Besonders Arsenals Spielstil stellt der Abwehrspieler als positiv heraus: "Das ist eben kein Gegner, der nur verteidigt und auf Konter aus ist", was er als klaren Kontrast zum Bundesligaalltag betrachte.
Hummels hat aber auch Zeit für andere Dinge als die täglichen Aufgaben beim FC Bayern. Auf seinen Ex-Trainer Jürgen Klopp und den FC Liverpool blickt er nämlich immer noch sehr genau: " Ich gucke mir die Spiele fast immer an, wenn ich die Zeit dazu habe und drücke Klopp die Daumen. Ich finde es natürlich schade, dass er gerade eine schlechtere Phase durchlebt."
Und wenn er ganz viel Zeit habe, dann beschäftige er sich sogar mit Social Media, speziell Twitter. Dabei betont Hummels, dass er seinen Account im Gegensatz zu anderen Kollegen höchst selbst befülle: "Ich würde es nicht mögen, wenn ich das Gefühl hätte, dort schreibt jemand anderes in meinem Namen. Es kann schließlich niemand besser ausdrücken, was ich sagen will, als ich selbst. Deswegen habe ich entschieden, das so zu machen. Mir ist es nicht so wichtig, dass jedes Wort hundertprozentig perfekt in die Außendarstellung passt, sondern dass meine Posts meine Meinung und auch meine Persönlichkeit widerspiegeln."
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