Ex-Nachwuchschef kritisiert FCB-Jugendarbeit

Ben Barthmann
16. Mai 201708:57
Michael Tarnat war bis jahrelang für die Jugendarbeit beim FCB zuständiggetty
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Michael Tarnat übt Kritik am FC Bayern München. Der ehemalige Nachwuchschef sieht deutliche Defizite in der Jugendarbeit des deutschen Rekordmeisters.

"Ich bin überzeugt davon, dass es Jungs gibt bei Bayern, die du trotz Weltklasse-Kader mal mitlaufen lassen kannst", stellt Tarnat in der Bild dar. Da dies gerade unter Trainer Carlo Ancelotti nicht passiert, macht er sich Sorgen um die Entwicklung der Jugendabteilung des FCB.

Tarnat erklärt: "Wenn ein talentierter A-Jugendlicher liest, dass der Klub auf seiner Position einen 18-Jährigen für 35 Mio holt oder andere gestandene Profis - der fragt sich dann: Was spiele ich jetzt für eine Rolle?" Gleichwohl sei es "dann auch schwierig, neue Spieler in der Jugend zu verpflichten".

BVB als Vorbild

Der Sprung aus der eigenen Jugendabteilung zu den Profis sei enorm groß. "Es ist bei anderen Vereinen ganz klar einfacher", stellt Tarnat fest. Er ist aber der Überzeugung: "Es muss die Chance da sein, dass du oben ankommst, wenn du hart arbeitest."

Als Beispiel führt er Borussia Dortmund an. Trotz starkem Kader gelinge es dem BVB wiederholt, junge Spieler aus dem eigenen Unterbau einzubringen. Das Potenzial wäre da gewesen, so Tarnat: "Höjbjerg hat in England gespielt, Emre Can ist Nationalspieler geworden und spielt jetzt in Liverpool."

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Tarnat zufolge sei Louis van Gaal der letzte Trainer gewesen, der auf die Jugend gebaut hätte: "Er war zumindest der letzte, der sie richtig zu sich genommen, sie ausgebildet und sie weitergebracht hat, das muss man schon sagen."

Michael Tarnat im Steckbrief