Der Triumph des FC Bayern 2013 in der Champions League ist eng mit Siegtorschütze Arjen Robben verbunden. Doch ohne Javi Martinez hätten die Münchner das Wembleystadion beim 2:1 gegen Borussia Dortmund wohl nicht als Sieger verlassen.
Der Spanier war nicht nur im Finale, sondern überhaupt beim historischen Triple der Schlüssel zum Erfolg gewesen - viereinhalb Jahre später ist Martinez beim Rekordmeister wieder in die Rolle der Führungsfigur zurückgekehrt. Auch am Samstag (18.30 Uhr im LIVETICKER) im Spitzenspiel beim BVB steht der 29-Jährige im Fokus.
"Auf der Sechs brauchst du einen zuverlässigen Spieler, der intelligent spielt, der die Position hält. Deswegen war es für mich ganz klar, dass er dort wieder spielt", sagte Jupp Heynckes am Freitag über seinen Lieblingsspieler und lobte diesen in höchsten Tönen: "Javi ist sehr zweikampf- und laufstark, im Kopfball erstklassig. Er kann auch Fußball spielen. Er ist für mich ein ganz wichtiger Spieler in unserem System."
Martinez mit heroischem Champions-League-Auftritt
Für Torwart Sven Ulreich ist Martinez sogar der "Hauptfaktor, warum wir weniger Chancen zulassen und stabiler in der Abwehr stehen". Dass sich Martinez beim 2:1 in der Champions League bei Celtic Glasgow sogar noch als Siegtorschütze hervortat und trotz einer klaffenden Platzwunde am Auge ("Es ist nur Blut") bis zum Ende durchhielt, rundete das Bild des Heroen ab.
Unter Carlo Ancelotti, aber auch bei Pep Guardiola war der 18-malige Nationalspieler meist als Innenverteidiger eingesetzt worden. Auf der Doppelsechs hatten ein Xabi Alonso, Arturo Vidal, Bastian Schweinsteiger oder Thiago bessere Karten. Nicht so bei Heynckes, der sich an 2013 erinnerte, besonders an das Finale in der Königsklasse. Da habe Martinez "drei, vier Zweikämpfe gewonnen, dann lief die Maschine".
Mit dem spielintelligenten Martinez, der vor der Abwehr mit klugem Pass- und Positionsspiel sowie aggressivem Zweikampfverhalten als Abräumer glänzt, ist der FC Bayern nach Ballverlusten längst nicht mehr so anfällig. Erst zwei Gegentore - davon ein Elfmeter im Pokalspiel bei Leipzig - mussten die Münchner in den sechs Spielen unter Heynckes hinnehmen.
Martinez: "Ich fühle mich auf der Sechs wohl"
Martinez sieht die aktuelle Entwicklung selbst aber äußerst gelassen. "Wenn ich der Mannschaft in den Augen des Trainers so am meisten helfen kann, nehme ich das selbstverständlich an", sagte er der tz. Es handle sich ja auch um eine Position, "die ich bereits kenne, daher fühle ich mich dort sehr wohl. Ich will helfen. Und das Wichtigste: einfach spielen."
Robben erinnert das jedoch bereits an "jene Zeit, in der wir mit Herrn Heynckes so erfolgreich gespielt haben". Martinez, der 2012 für die damalige Rekordsumme von 40 Millionen Euro von Bilbao nach München gewechselt war, geht das alles aber (noch) zu weit: "2013 war ein anderes Jahr. Daran sollten wir nicht denken."