"Wir müssen - wie schon in den vergangenen 20, 30 Jahren - eine eigene Philosophie verfolgen. Wir können nicht Real Madrid, Paris oder Manchester City kopieren", sagte der Vorstandsvorsitzende in einem Interview mit dem Blog texterstexte.com.
"Wir müssen im Scouting aggressiver werden, müssen früher noch als bisher Talent erkennen. Wir müssen den eigenen Nachwuchs noch systematischer schulen, was in unserem neuen FC Bayern Campus auch sehr gut möglich ist."
Man müsse auf dem Transfermarkt "kreativ" sein, aber auch weiterhin "vernünftig" agieren. "Dazu setze ich weiterhin auf das Financial Fairplay. Leider wurde das Financial Fairplay von der UEFA zuletzt nicht mehr seriös eingefordert", so der 62-Jährige weiter.
"Ich habe allerdings jetzt den Eindruck, dass der neue UEFA-Präsident Aleksander Ceferin ein starkes und glaubwürdiges Financial Fair Play 2.0 etablieren möchte mit der ECA."
"Wir müssen uns jedoch die Frage stellen, was wir wollen?"
Um den Anschluss an die kräftig investierende und vermehrt auf Internationalisierung setzende Weltspitze nicht zu verlieren, müsse man zudem der Vermarktung in einigen Fällen Vorrang einräumen.
"Ich verstehe die nostalgische Sichtweise der Fans, den Wunsch nach der guten alten Zeit ohne große Vermarktung. Wir müssen uns jedoch die Frage stellen, was wir wollen?", sagte Rummenigge.
"Wollen wir erstklassig spielen? Wollen wir in einem wunderschönen Stadion spielen und nicht nur national, sondern auch international wettbewerbsfähig sein? Ich spiele gerne gegen Dortmund, Leipzig und Schalke, aber ich spiele auch wahnsinnig gerne gegen Barcelona, Paris oder Madrid", fügt er hinzu.
"Erkennen, wann ich meine Aufgaben in neue, jüngere Hände legen sollte"
Seine persönliche Zukunft beim FCB sei indes zeitlich klar begrenzt. Auf keinen Fall wolle er sein Amt noch ausüben, wenn er in zehn Jahren so alt wie Cheftrainer Jupp Heynckes ist.
"Nein, sicher nicht. Ich muss rechtzeitig erkennen, wann ich meine Aufgaben in neue, jüngere Hände legen sollte", so Rummenigge abschließend.