Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß glaubt trotz des gewaltigen finanziellen Vorsprungs nicht an eine dauerhafte Dominanz des englischen Fußballs. "Was dort passiert, ist, dass sie viel mehr Geld haben. Das wird nicht ewig anhalten", sagte Hoeneß am Dienstag beim Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf.
Der 66-Jährige betonte, er glaube nicht, "dass die TV-Verhandlungen in England so weiterlaufen wie jetzt. Wenn keine völlige Revolution kommt mit Apple oder Google, werden British Telecom und Sky nicht mehr das bieten, was sie jetzt bezahlen. Dann geht das ganze Spiel wieder von vorne los."
Die Stars des Fußballs spielten stets dort, wo das meiste Geld ist. "Wenn das mal zusammenbricht, sieht das wieder ganz anders aus", sagte Hoeneß. Es sei zu bezweifeln, ob die englischen Fans das Spiel mit Investoren auf Dauer mitmachen: "Der Engländer hat ja wenig Freizeitvergnügen außer Fußball."
Die Bundesliga, sagte Hoeneß, "muss sportlich besser werden. Wir müssen den Fans zeigen, dass sich da was tut, auch im Nachwuchsbereich. Es geht nicht immer, nur zu sagen: Wir holen mit viel Geld den Nächsten, und dann noch einen." Clemens Tönnies, Aufsichtsratschef bei Schalke 04, sagte dazu spöttisch: "Lieber Uli, da halte ich viel von." Der FC Bayern hat ab Sommer den Schalker Nationalspieler Leon Goretzka verpflichtet.