"Vielleicht sind die Spielerpersönlichkeiten schlichtweg in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Wenn du eine hättest, hätte sie sich gezeigt. Ich habe keine gesehen", schrieb Effenberg über das 3:3-Unentschieden der Bayern am vergangenen Spieltag der Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf.
Er sieht die Schuld entsprechend nicht bei Kovac. Vielmehr solle der FC Bayern den Trainer stärken und den Kader nach seinen Wünschen umbauen. Dabei solle besonderer Wert auf "Charakter" gelegt werden. Entsprechend würde sich Effenberg von Jerome Boateng oder Mats Hummels trennen.
Stefan Effenberg teilt gegen Führung des FC Bayern aus
Die Führungskräfte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wurden vom Ex-Profi nicht ausgespart. "Hoeneß und Rummenigge sind bislang die Alleinherrscher - und das wird so langsam in vielerlei Hinsicht ein Problem", erklärte Effenberg und attestierte vor allem Hoeneß ein "wenig souveränes" Auftreten.
Dass Sportdirektor Hassan Salihamidzic zuletzt öffentlich nicht auftrat, lässt Effenberg nicht unkommentiert: "Der weiß offenbar genau, wo er hingehört - in die zweite Reihe." Für den FC Bayern sei es Zeit für "Impulse von außen", weshalb der "Tiger" nicht uneingeschränkt eine Rolle von Oliver Kahn beim FCB befürworten würde.
Vielmehr schlug Effenberg externe Kandidaten von der Bundesliga-Konkurrenz vor. Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt etwa sei vorstellbar. Das verlange aber Bereitschaft von Hoeneß, sich zu ändern: "Führen heißt Zuhören, Vertrauen geben, Kommunizieren, Begründen. Etwas populistisch rausposaunen bringt niemandem etwas und ist sicher nicht mehr zeitgemäß."