Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat im Interview mit der dpa über Trainerentlassungen beim Rekordmeister gesprochen. Für den 67-Jährigen sind derartige Situationen "Tiefpunkte der eigenen Karriere". Konkret sprach er über die Rauswürfe von Ottmar Hitzfeld und Otto Rehhagel.
"Ich kann mich an Fälle erinnern, da ist mir der Hals zugegangen", sagte Hoeneß bezüglich Trainerrauswürfe im Laufe seiner Amtszeit als Manager und Präsident beim FCB. Trainer gehen zu lassen, sei "das Schwierigste" in seinem Job, vor allem wenn man "oft jahrelang prima zusammengearbeitet" habe.
"Verrückt" sei es bei der Entlassung von Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld zugegangen, mit dem die Bayern 2001 die Champions League gewannen. "Den habe ich mit seinem Assistenten Michael Henke und den Ehefrauen zu mir nach Hause eingeladen. Meine Frau hat gekocht. Erst haben wir die Trennung besprochen und anschließend schön gegessen und bis drei Uhr morgens gefeiert." Hitzfeld trainierte die Bayern von 1998 bis 2004, bevor er 2007/2008 noch einmal sein Comeback gab.
Bei der Entlassung von Otto Rehhagel im Jahr 1996 wäre Hoeneß "im Büro von Franz Beckenbauer am liebsten unter dem Präsidententisch verschwunden. Franz war damals knallhart. Ich hätte das damals nicht machen wollen." Mittlerweile sei Rehhagel jedoch wieder ein guter Freund des Vereins.
Die Entlassung von Jupp Heynckes bezeichnete Hoeneß erneut "als meinen größten Fehler". Mit dem aktuellen Übungsleiter Niko Kovac müsse man Geduld haben: "Mir hat gefallen, wie er die Mannschaft aus dem schwierigen Tal im November herausgeführt hat. Die Mannschaft ist im Umbruch."