Niko Kovac über ein mögliches Aus beim FC Bayern: "Was kommt, kommt"

Von SPOX
Fordert mehr EMpathie im Profifußball: Bayern-Trainer Niko Kovac.
© getty

Niko Kovac hat auf der Pressekonferenz vor dem Saisonfinale gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr im LIVETICKER) emotional auf die vielen Diskussionen bezüglich seiner Zukunft als Bayern-Trainer reagiert und grundsätzlich mehr Empathie im persönlichen Umgang gefordert.

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"Wenn ich irgendwann nicht mehr da bin, werde ich mein Leben genauso leben", sagte Kovac auf die Frage, ob seine Zukunft als Trainer des Rekordmeisters an den verbleibenden beiden Spielen gegen die Eintracht und im Pokalfinale gegen RB Leipzig hänge.

"Was kommt, kommt", stellte Kovac klar, der seine eigene Situation "mit Titeln und guter Leistung" beeinflussen wolle. "Wenn es irgendwann anders ist, dann ist das so. Ich habe nie aufgegeben in meinem Leben. Das wird es auch nie geben", sagte Kovac.

Zuletzt hatte es aufgrund des öffentlichen und kontroversen Umgangs der Vereinsführung um Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic mit der Personalie Kovac vermehrt Spekulationen darüber gegeben, dass Kovac nach nur einer Saison und trotz eines noch bis 2021 laufenden Vertrags den Rekordmeister wieder verlassen muss.

Kovac stellte jedoch klar, dass er seinen Vertrag erfüllen wolle und attestierte seiner Mannschaft eine "gute Entwicklung": "Nach dem Düsseldorf-Spiel im November haben wir nur zweimal verloren - gegen Liverpool und Bayer Leverkusen."

Kovac: Erste Saison als Bayern-Trainer "sehr lehrreich"

Auch wegen der anhaltenden Kritik bezeichnete der 47-Jährige seine erste Saison als "sehr aufschluss- und lehrreich". Er habe gemerkt, "wie schwierig es ist, Mensch zu bleiben", weil der Mensch "eine sehr, sehr schwierige Spezies" sei. Was genau er damit meinte, ließ Kovac jedoch offen.

"Ich glaube, Sie können sich darauf einen Reim machen", sagte Kovac und forderte, grundsätzlich den Menschen zu sehen und "nicht immer draufhauen". Als Beispiel zog er Parallelen zu Depressionen im Fußball und dem Selbstmord von Robert Enke im November 2009: "Es gab mal einen Fall, da haben wir alle gesagt: Das darf nicht mehr passieren. Es hat keine zwei Wochen gedauert und es war alles vergessen", bemängelte Kovac die fehlende Empathie im Geschäft.

FC Bayern unter Niko Kovac in der Saison 2018/19

StatistikWert
Spiele33
Siege23
Punkte75
Tore83
Gegentore31
Zweikampfquote50,7 Prozent
Chancenverwertung17,2 Prozent
Schussgenauigkeit50,4 Prozent
Passquote87,6 Prozent

FC Bayern: Robben und Ribery? "Jedes Wort wäre zu schwach"

Wie ernst es Kovac mit seinem Appell war, bekamen besonders Arjen Robben und Franck Ribery zu spüren. Die verdienten Bayern-Profis werden gegen die Frankfurter Eintracht ihr letztes Heimspiel für den Rekordmeister bestreiten und nach Ende der Saison ihre Zelte in München abbrechen.

"Jedes Wort über die beiden wäre zu schwach, um das auszudrücken. Man kann in Superlativen reden. Menschlich sind das große Charaktere. Was diese beiden Jungs sportlich geleistet haben, ist einzigartig", sagte Kovac, der beide Spieler "gerne mit 25 gehabt" hätte. Der FC Bayern müsse nun zusehen, dass man so eine Zange wieder finde: "Solche Spieler fallen nicht von den Bäumen. Man muss jungen Spielern auch die Zeit geben, sich zu entwickeln."

Ob Kovac trotz des engen Meisterschaftsrennens am kommenden Samstag zumindest Robben in die Startelf berufen werde, ließ er jedoch offen. "Ich lasse Sie dabei ein bisschen im Nebel", erklärte Kovac. Robben hatte am Dienstag im Laufe seiner Abschieds-Pressekonferenz den "Druck" auf Kovac mit seinen Aussagen aufgebaut.

"Wenn ich darüber spreche, bekomme ich schon Gänsehaut", sagt der Holländer: "75.000 Fans, die Allianz Arena ist voll. Ein letztes Mal nach zehn Jahren, bei Franck nach zwölf Jahren. Wir beide von Anfang an angreifen und Meister werden. Es gibt nichts Schöneres. Das wäre mein Tipp."

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