"Bayern München ist immer eine gute Adresse, Deutschland kennt er, da fühlt er sich wohl. Sollte das klappen hier in Deutschland, wäre das sicher keine Verschlechterung für ihn", begründete Löw seine Meinung.
Löw betonte aber auch, dass Sane mit ihm über das konkrete Interesse der Bayern noch nicht gesprochen hätte. Außerdem verwies der 59-Jährige darauf, dass sich Sane bei Manchester City "immer sehr wohl gefühlt" habe, auch wenn er "in diesem Jahr nicht all zu viel von Anfang an gespielt" habe.
Löw kündigte ein Gespräch mit seinem Offensivspieler über dessen Zukunft in der Vorbereitung auf die EM-Qualifikationsspiele am 8. Juni in Weißrussland und drei Tage später in Mainz gegen Estland an. "Ich muss nächste Woche jetzt auch mal mit ihm sprechen", sagte Löw.
Löw: Sane vor WM 2018? "War nicht überzeugt"
In der Nationalmannschaft nimmt Sane mittlerweile eine gewichtige Rolle unter Löw ein. Im Vorfeld der WM 2018 wurde der Bundestrainer scharf dafür kritisiert, dass er Sane (damals Bester Nachwuchsspieler der Premier League) aus dem Kader für die Endrunde in Russland strich. Ob er seine Entscheidung im Nachhinein ebenfalls kritisch sehe, verneinte Löw jedoch.
"Mit Leroy habe ich kurz vor der endgültigen Nominierung gesprochen. Wir haben einige Dinge vereinbart. In der Vorbereitung war ich nicht voll überzeugt von ihm, ein Julian Brandt hat sich zum Beispiel toll präsentiert", erklärte der Bundestrainer: "Wenn ich eine Sache ändern könnte, hätte ich die Mannschaft vorm Mexiko anders eingestellt."
Das historische WM-Aus in der Vorrunde habe in Löw eine "totale Leere" hinterlassen. "Mir ging es schon auch schlecht nach der WM. Das kann man mit Worten gar nicht beschreiben, was da passiert", sagte Löw und sprach von "drei, vier Tagen Schockstarre". Nach der WM-Blamage und dem Abstieg aus der ersten Division der Nations League vollzieht Löw aktuell einen Umbruch im DFB-Team.
Löw: Keine Reue für Weltmeister-Ausbootung
Dem fielen zuletzt die Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng zum Opfer. Löw hatte den drei Bayern-Profis in einem persönlichen Gespräch Anfang März mitgeteilt, dass er sie in Zukunft nicht mehr für die Nationalmannschaft nomminieren werde. Vor allem die Art und Weise, wie Löw das Weltmeister-Trio verabschiedete, sorgte für Aufsehen und kritische Stimmen.
Reue zeigte Löw am Freitag jedoch nicht. "Ich würde es wieder so machen", stellte der Bundestrainer klar: "Ich wollte es den Spielern persönlich sagen. Ich wollte auf keinen Fall, dass sie es aus den Medien erfahren. Ich habe mit den Spielern kurz danach telefoniert. Es war uns allen wichtig, dass unser gutes Verhältnis bestehen bleibt."