SPOX und Goal nehmen die wichtigsten Rummenigge-Aussagen unter die Lupe.
Aussage 1: "Es muss ein Dominostein fallen ..."
"Ich will keine Hoffnungen schüren, aber es wird in den nächsten zwei Monaten noch einiges passieren, was überraschen wird. Es muss ein Dominostein fallen, alles wartet auf diesen einen Dominostein, dann wird es einen Effekt geben. Wir werden sehen, was der FC Bayern aus diesem Effekt machen wird."
Rummenigge reagierte mit diesen Worten auf die Kritik an der nur schleppend vorangehenden Kaderplanung der Münchner und betone in diesem Zusammenhang immer wieder, dass bis zum Transferschluss am 2. September noch reichlich Zeit vorhanden sei, um vielversprechende Neuzugänge an Land zu ziehen. Der von dem 63-Jährigen angesprochene "Dominostein" bietet reichlich Raum für Spekulationen.
Aktuell zeichnen sich nur drei Mega-Transfers im hohen zweistelligen respektive niedrigen dreistelligen Millionenbereich ab: der von Ajax-Juwel Matthijs de Ligt zu Juventus, der von Manchester Uniteds Mittelfeld-Star Paul Pogba zu Juventus oder Real Madrid sowie der von Antoine Griezmann zum FC Barcelona.
Speziell der 120 Millionen Euro schwere Griezmann-Transfer könnte Bewegung in die Transferpläne der Bayern bringen. Denn: Mit Griezmann wäre Barcas Offensive noch prunkvoller besetzt als ohnehin schon. Käme dann auch noch eine Rückkehr des wechselwilligen PSG-Stars Neymar zustande, wären die Katalanen auch aufgrund zu hoher Gehaltskosten zu Verkäufen gezwungen. Dann würden wohl Philippe Coutinho und Ousmane Dembele, die Barca-Präsident Josep Bartomeu unlängst noch als "unentbehrlich" bezeichnet hatte, schnell zu Wechselkandidaten werden.
An Letzterem soll der FCB stark interessiert sein. Rummenigge kündigte bereits an, dass man sich auf jeden Fall noch einen Spieler für die Außenbahnen sichern wolle. Der frühere Dortmunder Dembele scheint aktuell aber nicht bereit zu sein, nach München zu kommen. Ein Mitglied aus seinem Beraterteam ließ Sky wissen, dass sich der Franzose langfristig bei Barca sehe. Die Münchner haben es in erster Linie aber ohnehin auf einen anderen Flügelstürmer abgesehen: Leroy Sane.
Aussage 2: "Sane hat sich Gedanken gemacht ..."
"Leroy Sane kehrt in dieser Woche aus dem Urlaub zurück. Er hat sich in dieser Zeit Gedanken über seine Zukunft gemacht, wollte aber keine Gespräche führen. Jetzt wird man abwarten müssen, ob sich in dieser Richtung etwas bewegt. Wir sind am Ball."
Spätestens nach diesen Aussagen dürften die Absichten der Bayern klar sein: Sane ist ihr Wunschkandidat auf die Nachfolge von Franck Ribery und Arjen Robben, sie warten zunächst auf seine Entscheidung, bevor sie sich ernsthaft mit medial gehandelten Alternativen wie Steven Bergwijn (PSV Eindhoven), Cengiz Ünder (AS Rom) oder Everton (Gremio Porto Alegre) auseinandersetzen beziehungsweise auf fallende Dominosteine (Dembele) lauern.
Es liegt also einzig und allein an Sane, ob der Deal zustande kommt. Sollte sich der Nationalspieler entgegen jüngster Berichte für einen Wechsel nach München entscheiden, könnte sich Rummenigge und Co. mit den Verantwortlichen von Manchester City zusammensetzen. Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola, so heißt es, wäre bereit, Sane ziehen zu lassen - für eine passende Summe. Die würde wohl auch in den dreistelligen Millionenbereich gehen. Die Bereitschaft der Bayern, einen solchen Betrag zu zahlen, scheint nach Rummenigges Aussagen durchaus vorhanden zu sein.
Gut für die Bayern: Nach seinem Urlaubsende dürfte Sane noch bis zum Ende dieser Woche einen Entschluss über seine Zukunft kommunizieren. Im Falle einer Absage böten sich immer noch sieben Wochen, um die größte Baustelle im Kader von Niko Kovac anderweitig zu beheben.
Bayerns feststehende Transfers für 2019/20
Zugänge | Abgänge |
Lucas Hernandez (Atletico Madrid) | Mats Hummels (Borussia Dortmund) |
Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) | Arjen Robben (Karriereende) |
Jann-Fiete Arp (Hamburger SV) | Franck Ribery (unbekannt) |
Rafinha (Flamengo) | |
James Rodriguez (Real Madrid) |