Der angeblich von Bayern München umworbene Trainer Thomas Tuchel beschäftigt sich derzeit nach eigenen Aussagen nicht mit dem deutschen Rekordmeister.
Er konzentriere sich nur auf seine Aufgabe bei Paris Saint-Germain und könne "nicht eine Minute an einen anderen Klub denken", sagte Tuchel am Dienstagabend. Zuvor hatte Sky den ehemaligen Dortmunder und Mainzer Bundesligatrainer als einen Kandidaten auf die Nachfolge des in München entlassenen Niko Kovac ins Spiel gebracht.
Nachdem Tuchel mit PSG in der vergangenen Spielzeit bereits im Achtelfinale der Champions League an Manchester United gescheitert war und auf nationaler Ebene lediglich die ohnehin fest eingeplante Meisterschaft und den Superpokal holte, steht der deutsche Trainer in der französischen Hauptstadt schon in seinem zweiten Jahr gewaltig unter Erfolgsdruck.
Thomas Tuchel bei PSG unter Druck
Während PSG in der Champions League aktuell souverän und ohne Gegentor auf Platz eins der Gruppe A liegt und gegen Real Madrid zum Auftakt einen starken Eindruck hinterließ (3:0), zeigt der Abo-Meister in dieser Spielzeit in der Ligue 1 ungewohnte Schwächen. Am vergangenen Wochenende blamierte sich PSG bei Schlusslicht Dijon bis auf die Knochen (1:2).
Für Tuchel und Paris war es bereits die dritte Niederlage in zwölf Spielen. In der vergangenen Spielzeit hatte PSG zum gleichen Zeitpunkt aus zwölf Spielen zwölf Siege eingefahren. Dennoch führt PSG die Ligue 1 mit sieben Punkten Vorsprung an.
Tuchel stand beim FC Bayern und besonders bei Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bereits vor dem Sommer 2018 und nach der Entlassung von Carlo Ancelotti hoch im Kurs. Allerdings bevorzugte Präsident Uli Hoeneß damals eine andere Lösung auf dem Trainerstuhl.
Thomas Tuchel bereits 2018 beim FC Bayern hoch im Kurs
"Zu Bayern gab es nur lose Kontakte, nicht mehr", sagte Tuchel im vergangenen Jahr der L'Equipe: "Ihr Vorstoß kam zu spät, ich hatte mich bereits für PSG entschieden. Nach Dortmund hatte ich das tiefe Gefühl, eine Auslandserfahrung zu machen, falls sie sich anbietet."
Vorerst betreut Hansi Flick die Münchner. Der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw wird bei den Spielen in der Champions League gegen Olympiakos Piräus (Mittwoch, 18.55 Uhr) und am Samstag im Bundesliga-Kracher gegen Borussia Dortmund (18.30 Uhr) auf der Bank sitzen.
Hoeneß hatte bereits am Montagabend angekündigt, "dass wir bis zum nächsten Auswärtsspiel in Düsseldorf in drei Wochen wissen, wie es in der Trainerfrage weitergeht." Auf die Rheinländer trifft der FC Bayern nach der Länderspielpause am 23. November.
Thomas Tuchel: Statistiken bei PSG, BVB und Mainz 05
Verein | Spiele | Punkte/Spiel |
Paris Saint-Germain | 71 | 2,32 |
Borussia Dortmund | 107 | 2,12 |
Mainz 05 | 183 | 1,43 |