Pro und Contra: Soll der FC Bayern München Leroy Sane schon im Winter verpflichten?

Nino DuitNiklas König
19. Dezember 201915:49
Leroy Sane steht bei Manchester City noch bis 2021 unter Vertrag.getty
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Nach Informationen der SportBild hat sich Leroy Sane von Manchester City grundsätzlich für einen Wechsel zum FC Bayern München entschieden. Jetzt ist der Klub am Zug: Soll der FC Bayern den 23-jährigen Flügelspieler schon im Winter verpflichten? Ein Pro und Contra.

PRO: Darum sollte der FC Bayern Sane schon im Winter verpflichten

von SPOX-Redakteur Nino Duit

Als am Mittwochabend in Freiburg beim Stand von 1:1 die 90. Spielminute anbrach, hatte Trainer Hansi Flick auf der Bank drei Optionen, um die Offensive zu verstärken: Joshua Zirkzee, Leon Dajaku und Sarpreet Singh. Altersgruppe 18 bis 20, Erfahrungslevel mangelhaft. Es kam ersterer und tatsächlich sorgte er mit seinem Premierentreffer zum 2:1 wenig später für den Sieg.

Diese Situation zeigte vor allem eines: Der Offensive des FC Bayern täte eine weitere Verstärkung von internationalem Format im Winter gut, speziell in Hinblick auf den an englischen Wochen reichhaltigen Frühling. Am selben Tag kursierten Meldungen, wonach sich der absolute Wunschspieler Leroy Sane grundsätzlich für einen Wechsel von Manchester City zum FC Bayern entschieden haben soll. Aus Sicht des FC Bayern spricht nichts gegen einen Winterwechsel.

Sanes Reha nach dem im Sommer erlittenen Kreuzbandanriss läuft nach Plan. Er könnte sein Comeback schon Ende Februar feiern, spätestens zu einem möglichen Champions-League-Viertelfinale würde er wohl helfen. Aber selbst wenn es beim Heilungsverlauf doch noch zu unerwarteten Verzögerungen käme: Sane würde die Zeit nutzen, sich in München einzuleben und in die Mannschaft zu integrieren. Sollte er erst im Sommer kommen, würde dieser Vorsprung fehlen.

City würde den Spieler im Winter wohl deutlich günstiger abgeben als im vergangenen Sommer, als eine Ablösesumme von rund 150 Millionen Euro kolportiert wurde. Damals hatte der Klub noch Hoffnungen, seinen 2021 auslaufenden Vertrag zu verlängern - die sind mittlerweile allem Anschein nach begraben.

Auch wenn Sane im kommenden Sommer womöglich sogar noch etwas günstiger zu haben wäre: Die Aussicht auf eine hochkarätige Verstärkung in der Champions-League-K.o.-Phase im besten oder einen bereits eingelebten und integrierten Sane zur neuen Saison im schlechtes Fall, würde eine etwas höhere Ablösesumme auf jeden Fall rechtfertigen. Der FC Bayern sollte deshalb unbedingt versuchen, Sane bereits im Winter zu verpflichten.

CONTRA: Darum sollte der FC Bayern Sane im Winter nicht verpflichten

von Goal-Redakteur Niklas König

Sofern es tatsächlich Leroy Sanes Wunsch ist, in Zukunft für den FC Bayern aufzulaufen, wäre es nur plausibel, wenn er dies am liebsten schon im Winter täte. Während seiner Reha könnte er den Verein und die Mannschaft kennenlernen, zur neuen Saison wäre er bereits komplett integriert.

Für die Bayern dagegen würde eine Verpflichtung Sanes im Winter viele Nachteile mit sich bringen. Nicht nur, weil Sane voraussichtlich ohnehin bis Ende Februar ausfallen und bei einer Vertragslaufzeit bis 2021 mit der Zeit eher günstiger als teurer wird, sondern vor allem, weil die Münchner klären müssen, welchen sportlichen Weg sie ab Sommer bestreiten wollen, bevor sie Transfers tätigen.

Dabei dreht sich alles um die Trainerfrage. Denn: Die Verpflichtung Sanes würde die Münchner in anderen Personalfragen einschränken. Etwa bei einem möglichen Transfer von Kai Havertz (Bayer Leverkusen) oder einer Weiterbeschäftigung des vom FC Barcelona ausgeliehenen Philippe Coutinhos. Die Bayern sind wirtschaftlich zwar fantastisch aufgestellt, alle drei Spieler werden sie sich aber voraussichtlich nicht leisten. Genau deshalb sollten sie im Fall Sane abwarten.

Abwarten, wie schnell Sane wirklich fit wird. Abwarten, wie sich Coutinho nach seiner Galavorstellung im jüngsten Bundesligaspiel gegen Werder Bremen (6:1) entwickelt. Wie sich Kai Havertz im neuen Jahr nach seiner vergleichsweisen schwachen Hinrunde präsentiert. Und vor allem: Abwarten, wer in der kommenden Saison auf der Trainerbank sitzt, welche Idee von Fußball er vertritt und welche Spieler dafür am besten geeignet sind.