Sane, der bei den Citizens um Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, fällt derzeit mit einem Kreuzband-Anriss aus, den er sich im August zugezogen hatte. In dieser Woche soll er aber wieder ins Training mit Ball einsteigen. Ein Comeback soll frühestens Ende Februar erfolgen.
Da Sane sich bisher beharrlich geweigert hat, seinen Vertrag beim englischen Meister über 2021 hinaus zu verlängern, müsste City ihn in diesem Winter oder dem kommenden Sommer verkaufen, um noch eine Ablöse zu generieren. Sanes Marktwert wurde vor seiner Verletzung auf weit über 100 Millionen Euro geschätzt.
Sollte sich City angesichts der ausbleibenden Verlängerung und des offenbar vorhandenen Wechselwunsches dazu entscheiden, Sane an die Bayern abzugeben, müssten zwei Fragen geklärt werden.
Wechselt Sane schon im Winter oder erst im Sommer nach München?
Bei den Bayern soll man aufgrund der Verletzung davon ausgegangen sein, Sane frühestens im Sommer 2020 verpflichten zu können. Fraglich, ob der pfeilschnelle Flügelstürmer nach seiner langen Verletzung in der entscheidenden Phase der Saison im Frühjahr schon helfen könnte, selbst wenn die Genesung planmäßig verläuft. Er müsste sich erst an die neue Umgebung in München, den Trainer und den Spielstil gewöhnen, auch wenn er einige Teamkollegen schon aus der Nationalmannschaft kennt.
Bei einem Wechsel im Sommer könnten die Bayern zudem zunächst beobachten, ob Sane nach der schweren Verletzung wieder seine Topform erreichen kann, die ihn zu einem der besten offensiven Flügelspieler der Premier League gemacht hat.
Umgekehrt müsste Manchester entscheiden, ob man für den Rest der Saison auf Sane verzichten könnte, sollte man ihn bereits im Winter abgeben. Im Titelrennen gegen den FC Liverpool scheint der Zug bereits abgefahren, in der Champions League könnte Sane aber vielleicht schon ab dem Viertelfinale helfen, sollte man das Achtelfinale gegen Real Madrid überstehen.
Sane zu den Bayern: Wie fällt die Ablösesumme aus?
Laut Sport Bild sollen die Citizens im vergangenen Sommer, als die Bayern offensiv um Sane geworben hatten, 150 Millionen Euro gefordert haben. Die Summe soll nun geringer ausfallen, dennoch dürfte es sich um eine Rekord-Ablöse für die Bayern handeln (Lucas Hernandez hatte 80 Millionen Euro gekostet). Und auf die müsste man sich erst einmal einigen. Für Ehren-Präsident Uli Hoeneß wäre eine Ablöse von 100 Millionen Euro jedoch "stemmbar".
Wäre Leroy Sane im Winter deutlich teurer als erst im Sommer 2020? Auf der einen Seite hätten die Bayern den Spieler im besten Fall mehrere Monate zur Verfügung. Andererseits würde ein Winterwechsel Citys Risiko minimieren: Sollte Sane nicht an die alte Form anknüpfen können, wäre Bayern vielleicht sogar in der Lage, die Ablöse weiter zu drücken. Außerdem würde City, das bei der UEFA aufgrund des Financial Fairplays unter Beobachtung steht, Sanes Gehalt für die Rückrunde einsparen und könnte vielleicht schon im Winter einen Ersatzmann für ihn verpflichten.
Im Interview mit der Sport Bild sprach sich Bundestrainer Joachim Löw für einen Wechsel Sanes in die Bundesliga aus: "Er hat viele Besonderheiten, eine ganz eigene Spielweise. Er wäre eine Attraktion für die Bundesliga!" Im internationalen Vergleich habe die Liga zuletzt abreißen lassen müssen: "Sane würde die Attraktivität der Bundesliga hochhalten."
Ein Sane-Wechsel, ob nun im Sommer oder im Winter, würde die Kaderplanung der Bayern deutlich beeinflussen. Bei einer Ablöse in der Größenordnung von 100 Millionen Euro wäre eine feste Verpflichtung von Philippe Coutinho wohl kaum noch zu stemmen. Auch Spielmacherjuwel Kai Havertz, der bei den Bayern ebenfalls auf der Liste steht, würde das Festgeldkonto des Klubs mächtig belasten.
Bei Havertz ist allerdings unklar, ob er überhaupt zu den Bayern wechseln will - bei Sane scheint diese Entscheidung bereits gefallen zu sein.