Die Verantwortlichen des FCB sehen aus drei Gründen im Winter keinen Handlungsbedarf auf der Position des Innenverteidigers.
Erstens ist Hernandez nach seiner Knöcheloperation auf dem Weg der Besserung - der französische Weltmeister will nach eigenen Angaben mit zur Rückrundenvorbereitung nach Katar reisen und spätestens Ende Januar sein Comeback geben. Zweitens ist davon auszugehen, dass der immer wieder als Wechselkandidat gehandelte Jerome Boateng die Saison in München beendet - und selbst wenn nicht, könnte Benjamin Pavard innen verteidigen. Drittens wissen die derzeitigen "Aushilfsinnenverteidiger" David Alaba und Javi Martinez zu überzeugen.
Javi Martinez: Vorerst keine Rückkehr zu Athletic Bilbao
Gerade Martinez fühlt sich unter Neu-Coach Hansi Flick wohl. Eine zeitnahe Rückkehr zu seinem Ex-Klub Bilbao ist kein Thema - anders noch als zu Saisonbeginn, als Flicks Vorgänger Niko Kovac ihn kaum berücksichtigte. "Du kannst dich als Trainer auf ihn verlassen. Er geht für einen durchs Feuer", sagte Flick bei einem Fanclub-Besuch am Sonntag über den baskischen Defensiv-Allrounder.
Derweil entkräftete Bilbaos Sportdirektor Rafa Alkorta die von der spanischen Sportzeitung AS in Umlauf gebrachten Gerüchte um ein mögliches Tauschgeschäft mit Martinez und Nunez. "Javi ist ein fantastischer Junge und ein Topspieler, den wir hier alle lieben. Er darf bestimmen, wann er zu uns zurückkehrt, aber er ist ein wichtiger Spieler bei Bayern", erklärte Alkorta im Gespräch mit Radio Popular und fügte an, dass er "guter Dinge" sei, Nunez von einem Verbleib und einer Verlängerung seines bis 2022 datierten Vertrags zu überzeugen.
Nach Informationen von SPOX und Goal strebt der 22-Jährige aber eine neue Herausforderung an, weil er hinter den routinierteren Inigo Martinez (28) und Yeray Alvarez (24) aktuell nur Innenverteidiger Nummer drei beim Tabellenfünften der Primera Division ist und gerne bei einem Klub spielen würde, der ihm regelmäßig Spielpraxis auf internationalem Parkett bieten kann.
Unai Nunez auch bei Borussia Dortmund im Gespräch
Die Münchner stehen nach wie vor in Kontakt mit der Nunez-Seite. Sie halten den Rechtsfuß, den sie erstmals bei der U21-EM im Sommer beobachten ließen, weiterhin für eine interessante Option - erst recht, weil Boatengs Zeit allmählich abläuft und unklar ist, wie Süle von seinem Kreuzbandriss zurückkehrt. Nunez ist ähnlich schnell und robust wie Süle. Zudem ist seine Ausstiegsklausel mit 30 Millionen Euro vergleichsweise niedrig für einen jungen Innenverteidiger aus der spanischen Schule.
Das haben nicht nur die Bayern registriert. Wie SPOX und Goal wissen, verfolgt neben den Premier-League-Vertretern Arsenal und Everton inzwischen auch Borussia Dortmund die Entwicklung des Rechtsfußes. Mit welchem Ergebnis, ist offen.