Außerdem sprach Flick über die Genesung von Robert Lewandowski und die Entwicklung der jungen Spieler im Kader. Von Philippe Coutinho erhoffe er sich zum Rückrundenauftakt gegen Hertha BSC "einen Sprung".
Hansi Flick über...
... sein Fazit nach dem Trainingslager: "Wir haben intensive Tage gehabt und sie gut genutzt. Die Mannschaft hat hervorragend mitgezogen. Die Intensität war sehr hoch. Gesundheitlich haben wir wenige Probleme gehabt, bis auf Serge Gnabry, er ist der einzige Wermutstropfen."
... den Stand bei Robert Lewandowski: "Bei ihm sieht es wirklich sehr gut aus. Er hat ja schon wieder trainiert. Es war richtig, ihn zuhause zu lassen. Er könnte am Wochenende gegen die Hertha eventuell dazustoßen. Für ihn ist es wichtig, dass er keine Schmerzen mehr hat."
... Serge Gnabry: "Es hat sich ein bisschen verbessert, aber nicht in der Form, wie wir es erhofft haben. Diese Woche wäre für ihn enorm wichtig gewesen, weil er einer ist, der immer mal wieder Probleme hat. Deswegen wäre eine gute Basis für ihn absolut notwendig gewesen. Wir müssen gucken, wie wir ihn auf die Reihe bekommen. Wir wollen ihn bis zum Ende der Saison auf einem hohen Niveau haben."
... seine Forderung nach Verstärkungen: "Ich habe meine Meinung ehrlich gesagt und fachlich begründet. Mir geht es immer um den Verein. Wir haben alle hohe Ziele und müssen eine Basis schaffen, um diese Ziele erreichen zu können. Die Verletzungssituation ist nicht gerade berauschend. Das kann man so nicht beeinflussen. Die Winter-Periode ist dazu da, um gewisse Dinge regulieren. Das war einfach mein Anliegen, das auch so zu äußern. Das werden die Spieler mit Sicherheit auch nicht anders sehen."
... die Reaktion von Salihamidzic: "Das möchte ich nicht kommentieren und interpretieren. Es ist einfach der Situation geschuldet. Ich sehe meine Mannschaft und den Verein, wir wollen erfolgreich spielen. Darauf liegt mein Fokus. Ich habe damit überhaupt kein Problem."
... den Auftakt in die Rückrunde ohne englische Wochen: "Es wäre fatal, wenn man die Winterpause hat und direkt mit englischen Wochen einsteigt. Es ist wichtig für jede Mannschaft, nach einer kurzen Vorbereitungsphase auch Wochen zu haben, in denen man nacharbeiten kann. Deshalb bin ich froh, dass wir zwei Wochen haben, in denen wir auch noch etwas im Ausdauerbereich machen können. Die Spieler haben eine Pause gebraucht, haben vor der Winterpause alle Körner rausgehauen. Wenn man dann die Premier League (ohne Winterpause) sieht, das ist für die Spieler schon eine enorme Belastung. Auch wenn die englischen Mannschaften viele Spieler zur Verfügung haben."
... die Diskussion um Nübel und Neuer: "Das sind Dinge, die ich nicht beurteilen kann und die mich auch nicht interessieren. Wir sehen zu, dass wir möglichst Ruhe haben, aber das sind Dinge, mit denen wir uns immer auseinandersetzen müssen. Wir müssen am Wochenende erfolgreich Fußball spielen. Ich weiß nicht, ob das Interna waren, die nach außen gedrungen sind. Das will ich nicht kommentieren. Ich will meine Mannschaft auf das erste Spiel gegen Hertha vorbereiten."
... die Frage, ob die hohen Ziele mit dem aktuellen Kader erreichbar sind: "Wenn alle fit und gesund sind, hat der Kader sehr hohe Qualitäten. Wir alle wissen, dass auch in der Champions League ein bisschen Glück dazugehört. Die Mannschaft ist qualitativ sehr gut. Aber klar ist auch, dass wir auf ein paar Positionen dünn besetzt sind. Kingsley Coman, Serge Gnabry und Ivan Perisic haben wir außen, aber Kingsley und Serge fallen aufgrund ihrer körperlichen Situation immer mal wieder aus. Wir alle wissen, dass es nicht die Lieblingsposition von Philippe Coutinho ist. Das ist ein kleines, vielleicht auch ein großes Risiko. Ich muss unserer medizinischen Abteilung ein Kompliment machen, wie die das alles handhaben. Sie sind von morgens bis spät abends am Mann, haben es diese Woche sehr gut gemacht. Wir haben in unserer medizinischen Abteilung enorm viel Qualität."
... mögliche Einsätze der jungen Spieler, die im Trainingslager waren: "Dagegen spricht nichts. Wenn man hohe Ziele hat, braucht man aber Qualität. Wir alle haben mal angefangen mit Fußball und sind reingeschmissen worden. Wir haben das jetzt mit Joshua Zirkzee geschafft. Auch, wenn das nur wenige Minuten waren. Er hat es sehr gut gemacht. Was von einem Stürmer gefordert wird, hat er umgesetzt. Der FC Bayern hat in eine gewisse Spiel-DNA entwickelt. Wenn wir so spielen wollen, brauchen wir auch die Spieler dazu. Natürlich haben wir junge talentierte Spieler und ich bin auch jemand, der diese bewusst Spieler mitgenommen hat. Wir haben einen 16-Jährigen (Bright Arrey-Mbi, Anm. d. Red.) dabei gehabt. Wie er aufgetreten ist, hat vielen imponiert. Auch die etablierten Spieler haben gesehen, dass Qualität da ist. Aber es ist ein weiter Weg, Stammspieler bei Bayern München zu werden. Wir als Trainerstab haben es uns vorgenommen, die jungen, talentierten Spieler weiterzubringen und mit ihnen den nächsten Schritt zu machen. Vielleicht folgt in den nächsten Jahren der nächste langersehnte Müller, Lahm, Alaba oder Schweinsteiger. Das würde uns allen und dem Verein sehr gut tun."
... seine Erwartungen an Coutinho in der Rückrunde: "Philippe ist ein begnadeter Fußballer. Man muss ihn als Persönlichkeit kennen: Er ist eher zurückhaltend und vielleicht auch ein bisschen in sich gekehrt. Er braucht auch das Zusammenspiel mit den Spielern, da haben wir ihn noch nicht genug integriert. Die Vorbereitung hat ihm aber sehr gut getan, auch wenn er wie alle Spieler in den letzten Tagen müde war. Er wird den Sprung machen, den wir uns alle erhoffen, davon bin ich absolut überzeugt. Nächste Woche steht vieles mit Ball auf dem Plan. Dann wird er den Sprung machen und hoffentlich gegen Hertha zeigen, welche Klasse er hat."
... das Testspiel gegen Nürnberg: "Wir haben es bewusst so gewählt, dass wir direkt nach Nürnberg fliegen, um auch hier kurze Wege zu gewährleisten. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft es morgen umsetzt. Auch mit Müdigkeit kann man Leistung bringen. Es geht darum, den inneren Schweinehund zu überwinden."
... aktives Coaching von der Seitenlinie: "Die Spieler hören wenig, aber es gibt immer Zeichen, die man senden kann. Aktives Coachen ist für mich, bei einer Unterbrechung einen Spieler zu mir zu holen. Außen wild zu gestikulieren bringt der Mannschaft nichts. Das bringt nur Unruhe auf der Bank. Es ist wichtig, dass man Ruhe bewahrt und die Übersicht behält."