FC Bayern - Neuer Rechtsverteidiger soll kommen: Das fehlende Teil in Flicks Abwehr-Puzzle

Von Dennis Melzer
Der FC Bayern und Hansi Flick sind auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger.
© getty

FC-Bayern-Trainer Hansi Flick wünscht sich für die Rückrunde einen neuen Rechtsverteidiger. Mit den beiden bisherigen Optionen hat er indes andere Pläne.

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Ein bisschen schmunzeln musste Hansi Flick dann schon, als er zum wilden Gerücht, das von der Insel herübergeschwappt war, gefragt wurde. Dem englischen Daily Mirror zufolge sei der FC Chelsea, Champions-League-Achtelfinalgegner des FC Bayern im Februar, an der Verpflichtung David Alabas im Winter interessiert und bereit, 70 Millionen Euro für den Österreicher nach München zu überweisen.

Ob man Flicks Grinsen so deuten könne, dass Alaba für den Moment unverkäuflich sei? "Das würde ich so stehenlassen, absolut", stellte der Trainer des deutschen Rekordmeisters klar. Natürlich hat der 54-Jährige keinerlei Intention, Alaba abzugeben. Immerhin avancierte der langjährige Linksverteidiger in den vergangenen Monaten zum Abwehrchef auf einigermaßen ungewohnter Position.

Aufgrund der prekären Personallage musste Alaba im Zentrum ran und spielte sich als Innenverteidiger fest. "Es geht immer nach Leistung. Wir sind auf der linken Seite mit Alphonso Davies sehr gut besetzt. Alaba macht es derzeit sehr gut. Er hat eine große Palette an Möglichkeiten und gezeigt, dass er eine Mannschaft führen kann. Das sind die Kriterien, die ein Abwehrchef erfüllen muss", sagte Flick bezüglich der Defensiv-Konstellation Davies/Alaba, die tatsächlich gemeinsam auf links beziehungsweise halblinks zu gefallen wusste.

Hansi Flick wünscht sich einen neuen Rechtsverteidiger

Bedarf sieht Flick hingegen noch auf der anderen Abwehrseite. Im Rahmen der Pressekonferenz in Doha, wo die Münchner auch in diesem Jahr wieder ihr Winter-Lager aufgeschlagen haben, machte er unverblümt deutlich, dass er sich noch einen Rechtsverteidiger für die Rückrunde wünscht.

"Wir schauen, was wir im Kader noch machen können. Es ist in der Winterpause aber nicht so einfach", erklärte Flick und schob nach: "Ein Rechtsverteidiger ist wichtig. Das würde uns mehr Optionen bieten. Eine Option mehr würde uns guttun." Joshua Kimmich und Benjamin Pavard, die jene Position in der laufenden Saison bislang bekleideten, spielen in Flicks Plänen andere Rollen. Kimmich ist auf Dauer als Sechser eingeplant, Pavard soll hauptsächlich im Zentrum agieren.

In den vergangenen Tagen und Wochen wurden besonders drei Akteure als potenzielle Kandidaten für rechts hinten gehandelt: Lukas Klostermann von Ligakonkurrent RB Leipzig, ManCity-Profi Joao Cancelo sowie der Ex-Leverkusener Benjamin Henrichs, der aktuell bei der AS Monaco unter Vertrag steht. Für den Sommer sollen die Münchner außerdem den von Real Madrid an Borussia Dortmund ausgeliehenen Achraf Hakimi im Auge haben.

Während der ernstzunehmende Meisterschaftsanwärter aus Leipzig einen seiner Leistungsträger wohl nicht im Winter ziehen lassen wird und Henrichs sich offenbar gegen einen Wechsel in die bayrische Landeshauptstadt entschieden hat, will Skyblues-Coach Pep Guardiola Cancelo allem Anschein nach keine Steine in den Weg legen, sollte der Portugiese die Ambition haben, den amtierenden englischen Champion zu verlassen: "Er muss entscheiden, ob er bei uns weitermachen will oder nicht. Das ist ein freies Land und jeder kann selbst entscheiden, was er aus seinem Leben macht", sagte Guardiola zuletzt.

Hasan Salihamidzic: "Wir schauen, wie es im Trainingslager läuft"

Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte kurz vor der Abreise nach Katar am Samstag noch erklärt, dass man sich nach Verstärkungen umschaue. "Wir lassen uns alle Optionen offen. Wir schauen, wie das Trainingslager läuft. Danach entscheidet der Trainer, ob wir reagieren oder nicht." Diese Entscheidung hat Flick offenbar bereits gefällt. Auch, weil die Bayern besonders in der Defensive weiterhin mit einem personellen Aderlass zu kämpfen haben.

Zwar reiste Lucas Hernandez mit nach Doha und steht somit erstmals seit seinem Innenbandriss im Sprunggelenk wieder mit seinen Teamkollegen auf dem Trainingsplatz, ein Comeback dürfte sich aber dennoch hinziehen. "Er ist gestern zum ersten Mal gelaufen", sagte Flick. "Er wird bei taktischen Dingen - so gut es geht - mitmachen, aber kein richtiges Mannschaftstraining absolvieren." Man müsse behutsam mit dem Defensivspezialisten umgehen.

Flick mit Lob für Jerome Boateng

Neben dem Weltmeister fehlen Niklas Süle und Javi Martinez (Muskelbündelriss) als mögliche Alternativen für die Innenverteidigung, ein Abgang Jerome Boatengs noch in diesem Winter ist für Flick wohl auch vor diesem Hintergrund derzeit kein Thema.

"Er hat im Urlaub gut trainiert", attestierte Flick dem 31-Jährigen und ergänzte bezüglich der zuletzt abermals aufkeimenden Gerüchte um Boateng: "Ich bin gespannt, wie die kommenden Wochen ausschauen, vergeude aber derzeit keinen Gedanken daran, ihn abzugeben. Das kann ich mir aktuell nicht vorstellen."

Ohnehin nicht, solange Flick keinen neuen Rechtsverteidiger, der "sofort weiterhelfen kann", als komplettierendes Teil für sein Abwehrpuzzle erhalten hat.

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