"Ich hätte es befürwortet, noch zwei oder drei Wochen zu warten. So hätten alle ein besseres Gefühl gehabt, wenn der Wiederbeginn des Fußballs mit weiteren Lockerungen des täglichen Lebens einhergeht", sagte der 68-Jährige der Münchner Abendzeitung (Freitagsausgabe).
Dann "wäre die Akzeptanz für die Rückkehr des Fußballs sicher größer gewesen", meinte Breitner, außerdem wäre dadurch "vielleicht sogar die Zulassung von einigen Fans in den Stadien möglich gewesen". Der Vorschlag des früheren Bayern-Profis: "Ohne Auswärtsfans, nur mit Heimfans. (...) Wir Deutsche sind doch Weltmeister im Reglementieren und Organisieren, wir würden auch das locker hinbekommen!"
Grundsätzlich lobte Breitner die Verantwortlichen jedoch für ihr umsichtiges Vorgehen. "Die Bundesliga macht nun einen Testlauf, geht volles Risiko. Sie hält den Schädel hin für andere. Und das ganz ohne Steuergelder, ohne Subventionen wie sie milliardenschwere DAX-Konzerne eingefordert haben", sagte er.
Der Fußball habe gelitten, "war demütig und will sich nun aus sich selbst heraus heilen. Das ist eine großartige Leistung aller Klubs mit Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer, d.Red.) an der Spitze, der ein hervorragendes Krisenmanagement betreibt. Die DFL hat ein Arbeitsmodell entwickelt, das Vorbildcharakter haben kann für andere Wirtschaftsbereiche."