Torhüter Sven Ulreich hat nach seinem Wechsel vom FC Bayern zum Hamburger SV Kritik an den Münchnern geübt. So bedauere der 32-Jährige, dass er erst spät von der Verpflichtung seines Konkurrenten Alexander Nübel erfahren habe.
"Wir haben schon vorab immer mal wieder Infos bekommen, dass an den Gerüchten was dran ist und dieser Wechsel kommen könnte", verriet Ulreich in einem Interview mit Sport1 in Bezug auf den ablösefreien Transfer Nübels, der im vergangenen Winter verkündet worden war.
Sven Ulreich über Nübel-Transfer: "Natürlich war ich in dem Moment enttäuscht"
Dass der Keeper tatsächlich nach München kommen würde, erfuhr Ulreich hingegen erst nahezu zeitgleich mit der Verkündung des Transfers. "Das hätte man anders lösen können. Natürlich war ich in dem Moment enttäuscht, aber ab diesem Zeitpunkt war mir bewusst, dass ich umsetzen will, was ich schon lange im Kopf hatte: Endlich wieder spielen zu wollen", erklärte der HSV-Keeper.
Der Nübel-Wechsel sei jedoch für Ulreichs Abgang nicht entscheidend gewesen: "Ich hätte mich nicht damit zufriedengegeben, noch ein Jahr auf der Bank zu sitzen und nicht regelmäßig Spiele zu bekommen." So sei dem Ex-Stuttgarter sein Job als zweiter Mann hinter Manuel Neuer nicht immer leichtgefallen.
"Man ist ein Teil des Teams und trägt viel dazu bei, dass man Erfolg hat und die Stimmung in der Mannschaft gut ist. Wenn man die Spiele gewinnt und man nicht selbst auf dem Platz steht, ist aber schon ein weinendes Auge dabei. Man ist traurig", gab Ulreich zu.
FC Bayern: Jerome Boateng riet Sven Ulreich zu HSV-Wechsel
Er führte aus: "Die letzten Monate haben mir gezeigt, dass ich wieder mehr miterleben und genießen möchte. Auf dem Platz zu stehen hat mir gefehlt." Die Aufgabe in Hamburg komme dabei genau zum richtigen Zeitpunkt.
Ein Ratgeber sei vor dem Wechsel auch Jerome Boateng gewesen, der von 2007 bis 2010 in der Hansestadt spielte. "Er hat sofort gesagt: 'Boah, Hamburg kann ich dir nur empfehlen'", erzählte Ulreich.
Im Jahr 2015 wechselte der gebürtige Schorndorfer für 3,5 Millionen Euro Ablöse vom VfB Stuttgart zum deutschen Rekordmeister, für den er in fünf Jahren 70 Spiele absolvierte und dabei 22-mal zu Null spielte. Kurz vor dem Ende der Transferperiode unterschrieb Ulreich beim HSV einen bis 2023 datierten Vertrag.