"Jeromes Vertrag läuft im Sommer aus. Er wird nicht verlängert", stellte Salihamidzic bei Sky klar und sprach von einer "gemeinsamen Entscheidung", für die Boateng Verständnis zeige. "Er geht durch das große Tor - hoffentlich mit Titeln", sagte der Sportvorstand.
Die Bayern hatten bereits Mitte Februar Dayot Upamecano vom Ligakonkurrenten RB Leipzig verpflichtet, um die Innenverteidigung weiter zu verjüngen. Neben Boateng werden David Alaba und wohl auch Javi Martinez den Klub nach vielen Jahren den Klub im Sommer verlassen.
Flick: "Boateng kann jeder Mannschaft guttun"
Boateng war vor knapp zehn Jahren von Manchester City an die Säbener Straße gewechselt. Mit den Bayern gewann der Abwehrmann unter anderem zweimal das Triple (2013 und 2020). In der laufenden Spielzeit bestritt Boateng wettbewerbsübergreifend bislang 30 Pflichtspiele (zwei Tore) und zählt zum Stammpersonal unter Trainer Hansi Flick.
Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde der gebürtige Berliner 2014 Weltmeister. Ob er nach seiner Ausmusterung im März 2019 noch einmal für den DFB auflaufen wird, ist derzeit unklar. Während Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß sich gegen eine Nominierung Boatengs aussprach, verteidigte Flick seinen Schützling in dieser Causa.
Boateng sei "einer der Garanten" für den Gewinn des Sextuples gewesen, sagte Flick. Dafür sei er ihm "sehr dankbar": "Er hat hart an sich gearbeitet, um wieder auf dieses Niveau zu kommen und er spielt zurecht die Spiele, die er spielt. Er kann jeder Mannschaft guttun."
Boateng-Abschied vom FC Bayern scheiterte mehrfach
Boateng stand in den vergangenen Jahren immer wieder vor einem Abschied bei den Bayern. 2018 verweigerte ihm der Klub einen Wechsel zu PSG, anschließend saß Boateng über weite Strecken der Saison unter Trainer Niko Kovac "unfairerweise" oft nur auf der Bank, wie er in einem Interview mit dem kicker verriet. In ihm sei damals wegen der nicht erteilten Freigabe "etwas zusammengebrochen".
Das stellte Boateng danach auch sehr deutlich zur Schau. An den Double-Feierlichkeiten 2019 nahm er kaum Teil, woraufhin Hoeneß ihn als "Fremdkörper" bezeichnete und ihm "als Freund" einen Wechsel nahelegte. Die Verhandlungen mit Juventus scheiterten jedoch und Boateng blieb beim FC Bayern, wo er nach der Kovac-Entlassung und der Beförderung von Flick zum Cheftrainer seinen zweiten Frühling erlebte und wieder zu einem wichtigen Baustein neben Alaba in der Innenverteidigung auf dem Weg zum Triple wurde.