Der Fan-Antrag für die Jahreshauptversammlung des FC Bayern gegen das umstrittene Katar-Sponsoring beim FC Bayern droht offenbar zu scheitern. Initiator Michael Ott erhebt schwere Vorwürfe gegen den Klub und will eine Klage einreichen.
"Der FC Bayern weiß genau, dass der Antrag zulässig ist, reagiert aber nicht und lässt Fristen verstreichen", schrieb Ott bei Twitter. Er habe dem Verein eine Frist bis Mittwoch, 12 Uhr, gesetzt um die Zulassung des Antrags zu bestätigen, erklärte Ott. "Einzige Reaktion: Man sei noch nicht dazu gekommen, den Antrag zu prüfen - seit dreieinhalb Wochen (!)."
Präsident Herbert Hainer reagierte am Donnerstagabend bei Sky: "Zuerst wurden alle Anträge geprüft, die eine Satzungsänderung zum Gegenstand haben. Zurzeit werden die weiteren eingegangenen Anträge geprüft und die Antragsteller werden danach informiert."
Für die Jahreshauptversammlung am 25. November haben Bayern-Fans, angeführt von Ott als Kopf der Initiative, einen Antrag auf Beendigung bzw. Auslaufen der bis 2023 andauernden Partnerschaft mit Qatar Airways gestellt. Doch aufgrund der weiterhin fehlenden Zulassungsbestätigung will Ott nun klagen. "Mit dieser Hinhaltetaktik will der FCB Rechtsschutz unmöglich machen", schrieb er. "Es muss Klage erhoben werden und eine einstweilige Verfügung erwirkt werden." "Ich hätte nicht gedacht, dass der Verein so feige davor flieht", sagte Ott über die "Hinhaltetaktik" der Bayern dem SID.
Auf der Crowdfounding-Plattform betterplace.me rief der Rechtsreferendar Ott aus Mainz daher zu Spenden auf. Am Donnerstagabend war bereits deutlich mehr als die veranschlagte Summe von 3000 Euro zusammengekommen.
FC Bayern: Fans kritisieren Katar-Sponsoring
Vor der Länderspielpause hatten Fans des Rekordmeisters beim Spiel gegen den SC Freiburg (2:1) mit einem riesigen Banner in der Südkurve ihre Kritik am Katar-Sponsoring zum Ausdruck gebracht.
Der FC Bayern hat sein Engagement im Wüstenstaat vielfach verteidigt. Nur über einen Dialog mit den Machthabern vor Ort könnten Veränderungen erzielt werden, hieß es stets. Diese Intention wurde am Donnerstag vom Präsidenten des Zentralrats der Juden hinterfragt und als "in keiner Weise" logisch bezeichnet.