"Ich finde es unglücklich, weil der Spieler mindestens noch ein halbes Jahr beim FC Bayern spielt", sagte Struth im Sport1-Doppelpass und fühlte sich an den Abgang von Toni Kroos 2014 zu Real Madrid erinnert.
"Das würde ich anders oder gar nicht kommunizieren. Wir sind mit der Aussage aber schon bei der Begründung, warum er den Klub verlässt", sagte Struth im Hinblick auf Rummenigges Worte vergangene Woche. Der frühere Bayern-Boss hatte bei Sky gesagt: "Das Problem ist, dass er sich nie richtig durchgesetzt hat auf seiner Position." Süle sei laut Rummenigge zwar ein "brauchbarer Spieler", der FC Bayern sei aber auch ohne den 26-Jährigen in der Innenverteidigung "gut besetzt". Die Bayern hatten Ende Januar offiziell bestätigt, dass Süle am Saisonende ablösefrei gehen wird.
Laut Struth habe Süle das Gefühl, nicht ausreichend wertgeschätzt zu werden. "Das hat bei ihm nicht nur mit einem wirtschaftlich großen Angebot zu tun, sondern das hat andere Gründe."
Struth führte dabei auch den Umgang des Klubs mit Süle an, als dieser sich Ende Oktober 2019 zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen hatte. "Wenn du als Profifußballer mit 25 deinen zweiten Kreuzbandriss hast, machst du dir natürlich Gedanken", sagte der Berater. "Wenn der Klub da auf uns zugekommen wäre, hätten wir heute eine andere Situation. Das ist aber nicht passiert."
Süle-Berater Struth: "Wir haben nie verhandelt"
Dass Süle den Klub verlassen wolle, stand zudem bereits frühzeitig fest. "Ich habe mich mit Hasan Salihamidzic im Spätherbst letzten Jahres unterhalten, aber da war der Groschen bei ihm schon gefallen", erklärte Struth.
Deshalb wollte Süle auch gar nicht, dass sein Berater einen Verhandlungstermin mit dem Klub im Januar wahrnimmt. "Er hat am 2. Januar seine Entscheidung mitgeteilt, den Verein im Sommer definitiv verlassen zu wollen. Wir haben nie verhandelt", so Struth.
Süle-Zukunft? "Der neue Verein steht schon fest"
Süle, der 2017 für 20 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim nach München gewechselt war, wird die Bayern also ablösefrei verlassen. Aber wohin zieht es den Nationalspieler? "Der neue Verein steht schon fest", erklärte Struth. Eine Entscheidung habe Süle aber schon "vor kurzer Zeit" getroffen und er wäre überrascht, wenn er diese nochmal ändern würde.
Den Namen des Klubs nannte Struth jedoch nicht. Auf Nachfrage, ob es Borussia Dortmund sei, äußerte sich der Berater nicht. Einen Wechsel zu Newcastle United schloss Struth indes aus.