Vielmehr appellierte der FCB-Coach an seine Spieler, die Partie in den zweiten 45 Minuten noch drehen zu können. "Ich glaube, jeder hat damit gerechnet, dass es sehr laut wird. Aber ich wurde nicht laut, sondern habe umgestellt und den Spielern aufgezeigt, dass wir das noch umbiegen können", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz nach der Begegnung.
"Ganz ehrlich: Wenn man in der Halbzeit 1:4 gegen Bochum hinten liegt, dann muss man als Trainer da nicht reinschreien. Das muss jeder merken, dass es offensichtlich deutlich zu wenig war", so Nagelsmann weiter. Dabei wollte der Bayern-Coach allerdings keineswegs die Klasse des Gegners herunterspielen. "Es wäre auch zu wenig gewesen, wenn wir zur Halbzeit 1:4 gegen Real Madrid hinten gelegen wären."
Nagelsmann: "Bochum war giftig, wir das Gegenteil"
Generell sei die Leistung seiner Elf unzureichend gewesen. "Die Idee in der ersten Halbzeit war nicht gut. Egal ob Sieg oder Niederlage, wir sitzen immer in einem Boot", sagte Nagelsmann und führte die Gründe der Niederlage auf: "Wir haben gestern sehr schlecht trainiert. Wir sind zwar ein Spitzenteam, aber nicht jeder kann den Schalter dann so einfach umlegen. Wir hatten gestern eine ähnliche Spannung wie in der ersten Halbzeit heute und haben es nicht geschafft, den Bock umzustoßen. Wir hatten nicht die nötige Power auf dem Platz. Bochum war in jeder Phase giftig, wir waren das Gegenteil."
Zuvor hatte sich bereits Mittelfeldspieler Joshua Kimmich kritisch geäußert. "Das war über das gesamte Spiel unsere schlechteste Saisonleistung", schimpfte der Nationalspieler bei Sky: "Wir haben alle Tugenden vermissen lassen. Uns passiert das nicht zum ersten Mal in der Saison." Jeder müsse sich fragen, "ob das die Mentalität ist, die der FC Bayern verkörpern will".