Der erste von mehreren Kritikpunkten, die Matthäus vorbrachte, war der Umgang mit Robert Lewandowski und dessen 2023 auslaufenden Vertrag. Vor allem Kahns Interview vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen stieß Matthäus sauer auf.
"Lewandowski gehört zum FC Bayern. Wenn Uli Hoeneß noch da wäre, hätte er nach dem Kahn-Interview gesagt: 'Hey, morgen früh kann er in meinem Büro sofort seinen Vertrag verlängern.' Da sind klarere Worte gesagt worden", sagte Matthäus am Sonntag bei "Sky90".
Diese "Rumschieberei", wie sich Matthäus ausdrückte, könne "Unruhe in der Kabine verursachen". Daher wünsche er sich "ein bisschen mehr Emotion und mehr klare Antworten".
Neben Lewandowski haben auch Manuel Neuer und Thomas Müller aktuell nur bis 2023 gültige Arbeitsverträge. Für Matthäus ein Unding. "Ich weiß nicht, in welche Richtung Oliver Kahn weiter gehen will. Aber die Verhandlungen mit diesen drei Spielern zeigen doch, dass sich da etwas verändert hat. Früher hätte man Klarheit gehabt zu dem Zeitpunkt. Alle drei stehen im Leeren."
FC Bayern - Matthäus über Zakaria: "Muss ich holen"
Doch nicht nur über Oliver Kahn echauffierte sich Matthäus - auch Hasan Salihamidzic und dessen Transferpolitik knöpfte sich der 60-Jährige vor.
"Wenn ich als Bayern München weiß, dass ich auf dieser Position mit Leon Goretzka einen verletzten Spieler habe - Sabitzer ist noch nicht eingeschlagen, Roca hat noch nicht die Leistung gebracht und Tolisso ist verletzungsanfällig - dann muss ich einen Zakaria, der auch noch ein Perspektivspieler ist, holen", positionierte sich Matthäus klar.
Zakaria war im Winter von Borussia Mönchengladbach zu Juventus Turin gewechselt. "Den wegen fünf Millionen Euro nicht zu holen, wo ich andere für wesentlich mehr Millionen geholt habe, die aber nur auf der Bank oder Tribüne sitzen - da muss ich sagen, das kann ich nicht ganz nachvollziehen", schloss Matthäus seine Kritik.