FC Bayern: Julian Nagelsmann verteidigt Taktik - und kontert Kritik von Didi Hamann

Tim Ursinus
12. März 202219:36
SPOXgetty
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Julian Nagelsmann hat seine Taktik nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim verteidigt und konnte sich einen kleinen Seitenhieb gegen Sky-Experte Didi Hamann, der die Spielweise des Bayern-Trainers vor dem Spiel kritisiert hatte, nicht verkneifen.

Hamann hatte in Frage gestellt, ob "dreieinhalb defensive Spieler" ausreichen würden und stellte die Prognose auf, dass der deutsche Rekordmeister mit dieser Taktik nicht gewinnen werde. Wie zuletzt auch in der Champions League beim 7:1 gegen RB Salzburg hatte Nagelsmann auf eine Dreierkette gesetzt. Im Mittelfeld agierte Joshua Kimmich als Sechser. Ansonsten hatte er nur Offensivspieler aufgestellt.

Bei einer Viererkette hätte Nagelsmann allerdings wohl oder übel auf vier Innenverteidiger setzen müssen. Das sei "nicht ganz Bayern-Like", erklärte Nagelsmann bereits vor dem Spiel. Der etatmäßige Linksverteidiger Alphonso Davies stand nach seiner Herzmuskelentzündung noch nicht im Kader. Experimente mit Omar Richards und Marcel Sabitzer hinten links waren in der Vergangenheit nicht zufriedenstellend, weshalb Innenverteidiger Lucas Hernandez bis zur Rückkehr des Kanadiers derzeit die erste Option für diese Position darstellt.

Trotzdem behielt Hamann am Ende Recht, die Bayern kamen nicht über ein Remis hinaus. Darauf angesprochen sagte Nagelsmann nach dem Spiel: "Ich werde das mit dem Didi auch nochmal besprechen, weil ich das ein bisschen ungerecht den Spielern gegenüber finde. Wenn man sieht, wie fleißig Serge (Gnabry), King (Kingsley Coman) und auch Leroy (Sane) sind."

Das veranlasste den 34-Jährigen auch, ein wenig gegen den ehemaligen Nationalspieler zu sticheln. "Vielleicht hat er sich ja früher als sehr offensiven Achter gesehen und hatte kein Bock auf verteidigen", sagte Nagelsmann und fügte an: "Ich bin ein Trainer bei Bayern München und ich versuche schon, immer Rücksprache mit meinen Spielern zu halten. Und die haben auch die klare Vorstellung, dass das beste Personal aktuell in der Ordnung spielt, so wie wir spielen. Und da gehe ich d'accord."