FC Bayern: Als Giovane Elber mit einer Null-Bock-Aussage für einen Eklat sorgte

Von Chris Lugert
Giovane Elber wurde 2002 gegen FC Nantes in der Champions League geschont.
© getty

Giovane Elber ist einer der besten Stürmer in der Vereinsgeschichte des FC Bayern. Doch im Frühjahr 2002 war der Brasilianer ziemlich stinkig.

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Robert Lewandowski war noch ein Heranwachsender und in Deutschland wohl kaum jemandem ein Begriff, als Giovane Elber beim FC Bayern München Tore am Fließband erzielte. Der Brasilianer spielte zwischen 1997 und 2003 für die Bayern und gewann nahezu alles, was man gewinnen kann, Champions-League-Titel 2001 inklusive.

Doch schon damals reagierten manche Stürmer ziemlich allergisch, wenn sie auf der Bank Platz nehmen mussten. Elber war da keine Ausnahme. Und bei Trainer Ottmar Hitzfeld konnte es durchaus vorkommen, dass auch die Stars im Team immer mal draußen saßen. Denn Hitzfeld war ein Verfechter der Rotation. Doch mit eigentlich sinnvollen Argumenten erreicht auch ein Star-Trainer nicht immer die Egos seiner Spieler.

Am 23. März 2002 durfte Elber von Beginn an ran. Im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln traf er beim 3:0-Sieg doppelt und trug sich zum damaligen Zeitpunkt in die Geschichtsbücher ein. Nach dem Spiel stand er bei 108 Bundesligatoren, womit er sich zum treffsichersten Ausländer im deutschen Oberhaus geschossen hatte.

Am Ende seiner Zeit in Deutschland hatte er 133 Tore auf dem Konto - diese Marke wurde erst von Claudio Pizarro überboten und danach von Lewandowski pulverisiert. Der Pole traf bislang 312-mal in der Bundesliga.

FC Bayern: Giovane Elber war kein Freund der Rotation

Das wusste Elber natürlich damals im März 2002 noch nicht, weshalb man eigentlich davon ausgehen sollte, dass er nach dem Spiel gegen die Kölner bester Laune gewesen sein müsste. Doch weit gefehlt. Nach dem Spiel sorgte er für Aufruhr, als er zugab: "In der ersten Halbzeit habe ich heute keine Lust gehabt." Deutliche Worte von einem Spieler, der bis dahin eigentlich als ziemlich professionell galt - und die bei seinem Trainer nicht gut ankamen.

Warum war Elber so genervt? Da wären wir wieder beim Thema Rotation. Denn vier Tage vor dem Bundesligaspiel mussten die Bayern in der Champions League gegen den FC Nantes ran. Und für dieses Spiel verzichtete Hitzfeld auf seinen Top-Stürmer, Elber stand gar nicht im Kader. "Ich war schon sauer, dass ich gegen Nantes nicht gespielt habe", gab der Angreifer unumwunden zu. Bereits eine Woche davor gegen Manchester United war Elber nur von der Bank gekommen - zu viel für die Stürmerseele des Brasilianers.

Zwar lieferte Elber danach gegen Köln ab, doch Hitzfeld war von den Aussagen seines Schützlings wenig angetan. "Das ist unprofessionell. Es ist eine schlechte Einstellung, wenn man sagt, dass man keinen Bock hatte, zu spielen", stellte er klar. Die Rotation sei angesichts der vielen Spiele alternativlos gewesen. "Das hat man zu akzeptieren", fügte Hitzfeld an. Eine Geldstrafe gab es für Elber damals übrigens nicht.