Der Sportrechtsanwalt Christoph Schickhardt glaubt, dass der FC Bayern München im Transferstreit mit Robert Lewandowski am längeren Hebel sitzt.
"Dieser Vertrag hat vor jedem deutschen Arbeitsgericht ohne jeden Zweifel Bestand und ist deshalb auch beidseitig zu erfüllen", sagte Schickhardt im Interview mit der Abendzeitung München.
Bei einem Streik des polnischen Stürmers hätten die Münchner gleich mehrere Optionen. "Zum einen kann er ihm natürlich das Gehalt kürzen. In Spielerverträgen gibt es durchaus Möglichkeiten, wirksame Sanktionen auszusprechen. Der Verein kann den Spieler auch auf die Tribüne setzen", so der Sportrechtsanwalt.
Bei einer Eskalation des Konflikts empfiehlt er dem FC Bayern, von der aktuellen Position nicht abzurücken: "Für die Klubs gilt: Haltung und Stärke. Das zahlt sich langfristig aus."
Lewandowski hatte zuletzt öffentlich angekündigt, den deutschen Rekordmeister in diesem Sommer in jedem Fall verlassen zu wollen. "Meine Ära bei Bayern ist vorbei. Eine weitere gute Zusammenarbeit kann ich mir nicht vorstellen. Bayern ist ein seriöser Klub und ich hoffe, sie werden mich nicht behalten, nur weil sie es können", sagte Lewandowski auf einer Pressekonferenz der polnischen Nationalmannschaft: "Ein Transfer ist für alle Seiten die beste Lösung. Ich hoffe, sie stoppen mich dabei nicht."
Die Bayern wollen den Stürmer hingegen über den Sommer hinaus halten - notfalls auch ohne Vertragsverlängerung. "Warum Robert diesen Weg gewählt hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Solche Äußerungen in der Öffentlichkeit bringen keinen weiter. Robert wurde hier zweimal in Folge Weltfußballer - ich denke, er sollte wissen, was er am FC Bayern hat", sagte Vorstandsboss Oliver Kahn bei Sport1 und ergänzte: "Wertschätzung ist keine Einbahnstraße!"