"Es ist wichtig, ein Haus zu haben, und ich habe noch keines. Wir hatten eines gefunden, aber dann hat sich herausgestellt, dass es erst in zwei Jahren verfügbar sein würde. Aber ich will nicht nur ein Haus haben, um ein Haus zu haben. Es muss der Ort sein, an dem wir uns in den kommenden Jahren wohlfühlen werden", sagte er im Interview mit dem Telegraaf und schob unmissverständlich nach: "Ja, damit gebe ich zu verstehen, dass ich noch lange beim FC Bayern München spielen will. Sonst hätte ich nicht für fünf Jahre unterschrieben. In meiner Karriere ist das im Moment einfach der perfekte Schritt."
De Ligt war für knapp 70 Millionen Euro von Juventus Turin zu den Bayern gewechselt und soll auf Sicht der neue Abwehrchef werden. Die Verhandlungen mit dem italienischen Rekordmeister zogen sich über Wochen hin. "Die größte Frage war, ob es den Vereinen gelingen würde, eine Einigung zu erzielen. Corona hat finanziell für Einschnitte gesorgt, Bayern hatte bereits drei Spieler gekauft und Juventus sah in mir eine tragende Säule, die sie nicht einfach so verkaufen wollten. Zum Glück haben sich die Vereine schließlich geeinigt", berichtet der 23-Jährige.
Matthijs de Ligt: Bayern-Bankplatz derzeit kein Problem
In den bisherigen zwei Pflichtspielen der Münchner fand sich der Niederländer aber jeweils nur auf der Bank wieder, sowohl im Supercup bei RB Leipzig als auch zum Bundesliga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt wurde de Ligt erst spät eingewechselt. Doch Sorgen macht er sich deshalb laut eigener Aussage keine.
"Das passt in den Plan, den wir uns vorgenommen haben", sagte er. "Die Trainer haben mir gesagt, dass sie mich erst einmal im Training haben wollen, damit ich das mitbringe, was von einem Verteidiger beim FC Bayern erwartet wird. Mit der Weltmeisterschaft kommen die Spiele in einem irren Tempo, und es steht eine lange Saison bevor. Ich muss einfach super fit werden und bleiben", erklärte de Ligt.
Der niederländische Nationalspieler hat in seinen jungen Jahren bereits einiges erlebt und führt ein Leben, von dem viele nur träumen. Wie privilegiert er als Fußballer ist, erkennt er manchmal aber nicht, wie er zugibt. "Manchmal fällt es mir schwer, das zu genießen, weil man ständig im Training ist, sich verbessert, auf seine Ernährung achtet, viel und früh schläft und Spiele macht", schildert de Ligt: "Es ist schwierig, für einen Moment aus dieser Blase herauszukommen und zu erkennen, was ich habe und was ich erreicht habe. Den Moment zu genießen, ist schwierig, aber sehr wichtig."