Es sei doch klar, warum die Münchner zuletzt Probleme hatten, erklärte Klopp bei Sky: "Wenn du Robert Lewandowski verlierst, der hat halt regelmäßig einen reingemacht. Das darf man nicht vergessen. Wenn das weg ist, muss man sich erstmal wieder an diese Situation gewöhnen. Und man muss jetzt nicht so tun, als ob die Bayern die letzten zehn Jahre an jedem Spieltag die Sterne vom Himmel gespielt hätten."
Der 55-Jährige ist überzeugt, dass die Verantwortlichen beim FC Bayern mit einem holprigen Saisonstart gerechnet haben. "Nochmal: Man hatte den Fixpunkt im Weltfußball vorne drin: Robert Lewandowski. Der hat Tore aus Chancen gemacht, die waren gar keine. Am Ende gewinnst du 4:0, weil Lewy das 1:0 gemacht hat aus einem Moment, wo gar keine Torchance da war. Das wird einfach vergessen", betonte der Reds-Coach.
Bis zum 4:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen am Freitagabend waren die Münchner in vier Bundesligaspielen in Serie ohne Sieg geblieben. Auch der aus Liverpool an die Isar gewechselte Mané hatte zuletzt eine Flaute.
Der Stürmer werde aber seine Qualitäten abrufen, glaubt Klopp. "Das tut er immer. Nicht jede Woche, das macht keiner. Aber in extrem großer Häufigkeit. Sadio wird abrufen, weil er Weltklasse ist", so der gebürtige Stuttgarter.
Vermissen würde er den 30-jährigen Senegalesen allerdings nicht, meinte der frühere BVB-Trainer weiter: "Vermissen klingt doch so, als wollte ich ihn noch hier haben. Ich finde es wirklich komplett in Ordnung, dass Sadio einfach was anderes machen wollte. Absolut. Ich respektiere das total. Wie das abgelaufen ist, war top. Ich bin froh, dass er da ist, wo er hinwollte."
Liverpool? Klopp: "Natürlich ist Druck da"
Ähnlich wie die Bayern erwischte auch Liverpool einen mauen Start in die Saison. Von den ersten sechs Premier-League-Spielen wurden nur zwei gewonnen.
"Wir arbeiten mit Hochdruck an einer erfolgreichen Saison und der Start war nicht gut. Von daher ist natürlich Druck da. Aber es ist keiner extrem unzufrieden. Wir haben nicht das abgerufen, was wir wollten und müssten. Das ist meine Verantwortung und von niemand anderem. Jetzt kommen die intensivsten Zeiten aller Zeiten mit 13 Spielen in sechs Wochen. Jedes Spiel ist ein Finale für uns. Da können wir festlegen, wo es im Rest der Saison für uns hingeht und um was wir mitspielen dürfen", sagte Klopp.
Auch zahlreiche Ausfälle seien für die Schwierigkeiten verantwortlich: "Es interessiert zwar keinen Menschen, aber wir haben auch eine richtige Verletzungsmisere gehabt. Und das am Anfang der Saison, wo man reinfindet und Spielanteile verteilt. Das konnten wir gar nicht. Wir mussten die Jungs sofort durchjagen. Wer zurückkam, hat sofort wieder gespielt. Das hilft nicht. Das sieht jetzt aber ein bisschen besser aus."