Der Deadline Day ist vorüber, der Transfermarkt geschlossen. Tägliche Gerüchte gibt es aber natürlich weiterhin. Eines der interessantesten der vergangenen Transferwoche: Der FC Bayern soll laut Mundo Deportivo ein Auge auf Ansu Fati vom FC Barcelona geworfen haben. Dass die Münchner mit solch einem Transfer in Verbindung gebracht werden, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass der deutsche Rekordmeister mittlerweile in einer anderen Transfer-Liga spielt als noch vor ein paar Jahren.
Ansu Fati hat es zwar aktuell schwer bei Barça, man darf aber nicht vergessen, was für ein Talent der erst 20-Jährige eigentlich ist und welche Hoffnungen auf ihm ruhen. Als Lionel Messi den Verein verließ, vergab Barcelona die legendäre Nummer 10 des Argentiniers an Fati. Seine festgeschriebene Ablösesumme liegt bei nicht weniger als einer Milliarde Euro. Natürlich ist das in Spanien eine Formsache, aber es zeigt auch, welchen Stellenwert man Fati bei den Katalanen gab.
FC Bayern immer interessanter für die ganz großen Namen
Dass die Bayern in letzter Zeit immer öfter als mögliches Ziel für Spieler dieses Kalibers genannt werden, liegt vor allem an der Arbeit der Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Sie haben spätestens im vergangenen Sommer gezeigt, dass man jetzt auf dem Transfermarkt um die ganz großen Namen mitspielt.
Nach dem Abgang von Robert Lewandowski hatten die wenigsten damit gerechnet, dass man einen Topstar wie Sadio Mané holt. Als neuer Mann für die Abwehr war mal Matthias Ginter im Gespräch - stattdessen wurde es Matthijs de Ligt.
Die Verpflichtung von João Cancelo im Wintertransferfenster war auch so ein Paukenschlag. Ein Zeichen der Stärke der Bayern-Bosse war ebenfalls, nach der Verletzung von Manuel Neuer kurzfristig Yann Sommer zu holen. Unter Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß hätte man in dieser Situation wahrscheinlich auf Sven Ulreich vertraut.
FC Bayern: Risikofreudiger als noch unter Hoeneß/Rummenigge
Überhaupt ist das Duo Kahn/Salihamidzic zuletzt bei Transfers deutlich risikofreudiger als Hoeneß/Rummenigge in der Vergangenheit. Und nur so hat man auch die Chance, Spieler dieser Größenordnung zu bekommen.
Natürlich spielten auch unter der alten Führung große Namen beim FC Bayern. Aber die Herangehensweise bei Transfers war eine andere. Arjen Robben galt vor seinem Wechsel von Real Madrid als verletzungsanfälliger "Glasmann". Franck Ribéry kam als großes Talent nicht von einem Topklub, sondern von Olympique Marseille.
Bei Hoeneß und Rummenigge hätte man beim aktuellen Gerücht um Fati sofort abgewunken: Zu teuer, der geht höchstens in die Premier League, keine Chance. Bei Salihamidzic und Kahn muss man sich jetzt denken: Wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass Mané, de Ligt und Cancelo bald beim FC Bayern spielen werden?
FC Bayern: Sogar CR7 war Thema
Sogar über eine Verpflichtung von Cristiano Ronaldo wurde im Sommer offen und ernsthaft diskutiert. Superstar CR7 wollte nach München kommen, am Ende lehnte der Verein dankend ab. Das wäre vor ein paar Jahren auch noch undenkbar gewesen bei den Bayern.
Die Klubführung ist sich sehr bewusst darüber, was für einen Stellenwert der FC Bayern in der Fußballwelt hat. Und dieser wird durch jeden Toptransfer auch noch weiter verstärkt. Ob Ansu Fati am Ende in München spielt oder nicht: Die Bayern um Kahn und Salihamidzic werden in Zukunft wahrscheinlich noch mehrere Superstars in die Bundesliga lotsen.