FC Bayern München: Als Mario Mandžukić gegen Pep Guardiola verbal nachtrat

Von Andreas Pfeffer
Von Pep Guardiola nicht berücksichtigt, flüchtete Mario Mandžukić zu Atletico und landete ein Jahr später bei Juve.
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Pep Guardiola setzte in der Endphase der Saison 2013/14 beim FC Bayern nicht mehr auf Mario Mandžukić - was ihm dieser sehr übel nahm.

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An die drei Jahre mit Pep Guardiola als Trainer erinnern sich die Fans des FC Bayern München gerne zurück. Nach dem Triple 2013 unter Jupp Heynckes gelang den Bayern-Verantwortlichen ein Coup, indem sie den Erfolgstrainer des FC Barcelona verpflichteten. Guardiola setzte seinen Spielstil in München schnell durch und holte mit dem Team dreimal die Meisterschaft und zweimal den DFB-Pokal.

In der Ära Guardiola war aber nicht alles Gold. In seiner ersten Saison scheiterte der FC Bayern im Halbfinale der Champions League an Real Madrid. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel setzte es im Rückspiel eine 0:4-Klatsche - eine erste Enttäuschung für Guardiola.

Ein Grund für das krachende Aus waren wohl Unstimmigkeiten innerhalb des Teams. Guardiola-Biograf Martí Perarnau berichtete später davon, dass der Mannschaftsrat vor dem Rückspiel beim Trainer vorstellig geworden war, um den Wunsch zu äußern, zur Taktik des Vorjahres zurückzukehren. Guardiola habe auch deshalb Umstellungen vorgenommen.

Guardiola lässt Mandžukić im Saisonendspurt außen vor

Im Speziellen lassen sich die Unstimmigkeiten in der Saisonendphase an einer Person festmachen: Mario Mandžukić. Der 2012 vom VfL Wolfsburg gekommene Kroate spielte eine starke Saison 2013/14 und war im Begriff, Torschützenkönig der Bundesliga zu werden. 18 Tore hatte er nach dem 31. Spieltag auf seinem Konto - dann setzte ihn Guardiola in den nächsten beiden Spielen nicht ein. Am letzten Spieltag war er nur 64 Minuten im Einsatz. Das hatte zur Folge, dass ihn der damalige Dortmunder Robert Lewandowski noch überholte und sich mit 20 Treffern die Torjägerkanone schnappte.

Apropos BVB: Auf diesen traf der FC Bayern am 17. Mai 2014 im DFB-Pokal-Endspiel. Überraschend nicht im Kader stand Mandžukić, was für den damals 28-Jährigen das Fass zum Überlaufen brachte. Doch weshalb wurde er in der Saisonendphase von Guardiola nicht mehr berücksichtigt? Zwischen Guardiola und ihm soll es richtig gekracht haben. Die Bayern verkauften ihn schließlich im Sommer 2014 an Atlético Madrid.

Von Pep Guardiola nicht berücksichtigt, flüchtete Mario Mandžukić zu Atletico und landete ein Jahr später bei Juve.
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Von Pep Guardiola nicht berücksichtigt, flüchtete Mario Mandžukić zu Atletico und landete ein Jahr später bei Juve.

Auch drei Monate nach dem Wechsel hatte sich Mandžukić noch nicht beruhigt und teilte gegen Guardiola aus. "Es war Guardiolas Entscheidung, mich für das Finale im DFB-Pokal nicht in den Kader zu berufen. Wenn man die Fakten betrachtet, wollte er außerdem nicht, dass ich Torschützenkönig werde. Deswegen ließ er mich am Ende der Bundesligasaison nicht spielen", sagte er der kroatischen Zeitung Sportske Novosti.

Mandžukić über Guardiola: "Er hat mich enttäuscht"

Doch damit nicht genug. Einmal in Fahrt geraten, übte Mandžukić harsche Kritik an Pep: "Er hat mich enttäuscht. Guardiola war nicht fair zu mir. Ich habe das Beste für die Mannschaft und für Bayern gegeben. Ich hatte es nicht verdient, so behandelt zu werden."

Der Kroate behauptete zudem, dass Guardiola sich "respektlos" verhalten habe und er ihn habe loswerden wollen. "Ich hätte es ihm hoch angerechnet, wenn er zu mir gekommen wäre und gesagt hätte: Hör zu, Mario, du passt nicht in meine Vision des Spiels, ich brauche einen anderen Stürmer", führte er weiter aus. Aber das geschah nicht - und deswegen sind bis heute aus Mandžukić und Guardiola wohl keine Freunde mehr geworden.

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