FC Bayern: "Ist es die ganze Kacke wert?" Fiete Arp packt über seine Zeit in München aus

Von Nino Duit
Jann-Fiete Arp, FC Bayern, Hamburger SV, Holstein Kiel
© getty

Fiete Arp hat seine Zeit beim FC Bayern München kritisch revue passieren lassen. 2019 im Alter von 19 Jahren als große Sturm-Hoffnung für drei Millionen Euro vom Hamburger SV verpflichtet, setzte sich Arp in München nicht durch.

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"Ich habe mir auch mal gedacht: 'Ist es die ganze Kacke wert?' Es hat sehr wenig mit den Spielern und den Leuten zu tun, mit denen ich gearbeitet habe. Das hat einfach Bock gemacht", berichtete Arp im Podcast "Einfach Fußball". "Nur konnte ich es nicht genießen, wegen der Dinge, die drumherum waren. Dann kam noch irgendwann die Scheiß-Leistung von mir dazu, weil ich mir dann doch dachte: 'F***, war es vielleicht doch zu früh?' Dann kommst du ins Grübeln und spielst überhaupt nicht mehr das, was du spielen kannst."

Nach zwei Jahren mit lediglich einem Pflichtspieleinsatz wechselte Arp zunächst leihweise und 2022 schließlich fest zum Zweiltigisten Holstein Kiel, wo ihm in bisher 53 Pflichtspielen vier Treffer gelangen. "Hätte ich die Ruhe und das Gefühl gehabt, das ich hier in Kiel habe, hätte ich wahrscheinlich ganz anders performen können. Ich habe mich aber an ganz anderen Dingen aufgehangen und konnte die Zeit gar nicht genießen", erzählte Arp.

In München sei das das Medieninteresse sehr hoch gewesen: "Natürlich wird dann über tausend andere Dinge berichtet, wenn du keine Spielzeit hast. Jeder hatte ein Bild von mir. Am Ende ging es nicht mehr um mich als Spieler, sondern um mich als Person. Es ging kaum noch um den Fußballspieler. Um den Menschen ging es in der ganzen Geschichte sowieso noch nie."

Jann-Fiete Arp, FC Bayern, Hamburger SV, Holstein Kiel
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Fiete Arp beim FC Bayern: "Dann bist du der geldgeile Vollidiot"

In der Mannschaft des FC Bayern fühlte sich Arp aber gut aufgehoben. "Die machen alle ihre dummen Witze. Jeder hat seine eignen Macken, jeder ist auf seine eigene Art verrückt. Klar, das erste Mal reinzugehen, schüchtert dich extrem ein, einfach weil du die Namen an der Wand siehst", sagte Arp. "Aber dann siehst du, dass es genau das gleiche ist, wie miteinander umgegangen wird. Die sind nur ein bisschen erfolgreicher und besser in dem, was sie machen."

Bei der Integration am meisten geholfen hätten ihm zunächst David Alaba und Jo Kimmich. "Niki Süle habe ich dann am besten kennengelernt über den Zeitraum. Auch Thiago. Das waren damals Leute, die sich wirklich bemüht haben, diese Mannschaft zusammenzuhalten und die Neuen aufzunehmen."

Arp stammt aus der Nachwuchsabteilung des HSV, wurde bei seinem Heimatklub nach dem Wechsel zum FC Bayern aber massiv angefeindet: "Dann bist du der geldgeile Vollidiot, der vom HSV zu Bayern gegangen ist. Ich bin ein riesiger HSV-Fan, dann beleidigen dich da die Leute durchgehend."

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