Er habe in all den Jahrzehnten bei und mit den Bayern "zu 90 Prozent nur erfreuliche Sachen erlebt", zu den unerfreulichen zehn Prozent gehöre aber "die aktuelle Situation. Die Sache mit Oli hat einen faden Beigeschmack", erklärte Maier.
Der Klub hatte unmittelbar nach dem Titelgewinn in der Bundesliga am vergangenen Samstag den Rauswurf von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic bekanntgegeben. "Das macht man einfach nicht, egal, was da vorgefallen ist. Man hätte Brazzo und Oli mit Würde verabschieden müssen. Das haben die beiden nicht verdient. Das war schlechter Stil", schimpfte Maier.
Der Weltmeister von 1974 fühlte sich an seine Entlassung bei Bayern in der Zeit von Trainer Jürgen Klinsmann erinnert. "Da habe ich auch nichts davon gewusst. Ich kann mich also gut in Olis Gemütslage reinversetzen."
FC Bayern, Sepp Maier: "Gespräch wurde eine Woche zu früh geführt"
Der Zeitpunkt der Abberufung sei katastrophal gewesen. "Das habe ich nicht verstanden und das ist eines FC Bayern nicht würdig. Wenn die Herren das eine Woche später gemacht hätten, wäre das für mich in Ordnung gewesen", meinte Maier.
Er könne sich aber gut vorstellen, dass Kahn im Entlassungsgespräch mit Präsident Herbert Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß ausgerastet sein könnte: "Ich kenne Oli, das war bestimmt so. Aber es sollen sich auch die Oberen beim FC Bayern an die eigene Nase fassen, denn das Gespräch wurde eine Woche zu früh geführt." Die Bayern-Führungsetage habe wohl nicht mehr mit der Meisterschaft durch das 2:1 in Köln gerechnet, betonte Maier.