Pierre-Emile Höjbjerg vor Rückkehr zum FC Bayern München? Liebling der Rivalen

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Pierre Emile Höjbjerg machte beim FC Bayern München einst seine ersten Schritte im Profifußball. Nun könnte der 27-Jährige die Probleme auf der Sechs lösen.

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Sie sind die absoluten Antipode des modernen Fußballs. José Mourinho, Abwehr-Fanatiker mit Hang zu Verschwörungstheorien. Pep Guardiola, Prediger des schönen Spiels - lieber top-top-top statt nur top-top. Gemeinsam haben die beiden Trainer nicht viel, außer halt haufenweise Trophäen sowie ihre Vorliebe für einen 27-jährigen Dänen namens Pierre Emile Höjbjerg.

Wer für diese beiden so konträren Fußball-Schulen taugt, könnte vielleicht sogar die Sechser-Probleme des nach Stabilität lechzenden FC Bayern lösen. Laut SportBild beschäftigen sich die Münchner mit einer Rückholaktion Höjbjergs, der schon von 2012 bis 2016 beim FC Bayern unter Vertrag gestanden hat. Trainer Thomas Tuchel fordert bekanntlich einen neuen Sechser, weshalb an der Säbener Straße aktuell jeder Sechser der Welt diskutiert wird.

Der vermeintliche Wunschkandidat Declan Rice von West Ham United dürfte zu teuer sein, außerdem will er dem Vernehmen nach lieber zum FC Arsenal wechseln. Brightons Moises Caicedo zieht es zum FC Chelsea. Bei Sofyan Amrabat von der AC Florenz gibt es angeblich Zweifel über zu große Ähnlichkeiten mit Joshua Kimmich, der seinerseits künftig offensiver eingesetzt werden soll. Auch die Namen Mateo Kovacic, Marco Verratti und Adrien Rabiot wurden schon gehandelt.

Die Lösung ist womöglich viel naheliegender. Passend zu den neuen, alten Entscheidern Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wäre sie wunderbar Bayern-typisch: Einfach jemanden mit Stallgeruch zurückholen! So kamen die beiden Bosse zu ihren Jobs, so empfahlen sich etliche Trainer, Sportdirektoren und Spieler. Wie einst Stefan Effenberg oder Lothar Matthäus könnte nun also auch Höjbjerg als gereifter Topspieler zurückkehren und das Kommando im Mittelfeld übernehmen.

Pierre-Emile Höjbjergs (erste) Zeit beim FC Bayern München

Höjbjerg wechselte 2012 im Alter von 16 Jahren von seinem dänischen Heimatklub Bröndby IF in den Nachwuchsbereich des FC Bayern. Bereits in der Triple-Saison sammelte er unter Trainer Jupp Heynckes erste Spielminuten bei den Profis, ehe ihn Guardiola förderte. "Pep brauchte nur ein paar Trainingseinheiten, um sich in Höjbjerg zu verlieben. Er beschloss, dass er einen neuen Busquets fand", schrieb Guardiolas Wegbegleiter Marti Perarnau in seinem Buch "Pep Confidential".

Der neue Sergio Busquets hatte aber mehrere Probleme: Sie nannten sich Xabi Alonso, Thiago Alcantara, Javi Martinez, Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und David Alaba. Trotz der großen Konkurrenz durfte sich Höjbjerg zwar regelmäßig zeigen, unter anderem stand er beim Sieg im DFB-Pokalfinale von 2014 in der Startelf. Doch Aussichten auf einen baldigen Stammplatz hatte er keine. "Ich war nicht bereit, ein, zwei oder drei Jahre auf meinen Durchbruch zu warten. Ich wollte sofort wichtig sein", sagte er später bei Sport1.

Bei seinen Leihstationen FC Augsburg und FC Schalke 04 wurde er zunächst mal etwas wichtiger, ehe er 2016 nach seinem 15 Millionen Euro teuren Wechsel zum FC Southampton so richtig wichtig wurde. An der englischen Südküste entwickelte er sich zunächst zum Schlüsselspieler und dann unter Trainer Ralph Hasenhüttl zum Kapitän.

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Pierre-Emile Höjbjerg: Tottenhams Balleroberungs-Maschine

Southampton aber war bald zu klein für ihn. "Mein Ziel ist ganz klar: Ich will die Premier League und die Champions League gewinnen", sagte Höjbjerg - und wechselte für rund 17 Millionen Euro zum richtigen Trainer am falschen Ort. Tottenham Hotspur ist bis heute der einzige Klub, mit dem Mourinho keinen Titel gewann. Ebenfalls an einer Verpflichtung interessiert war damals übrigens Guardiolas neuer Arbeitgeber Manchester City.

In seiner ersten Saison in London verpasste Höjbjerg in der Premier League keine einzige Sekunde. Innerhalb kürzester Zeit erarbeitete er sich den Ruf als einer der fleißigsten Trainierer, lautesten Kommandogeber und überhaupt präsentesten Spieler der Mannschaft. "Er gibt uns Stärke und Stabilität", lobte Mourinho und nannte Höjbjerg seinen "Kapitän ohne Kapitänsbinde". Der Kapitän mit Kapitänsbinde Hugo Lloris sagte unterdessen: "Mit seiner Persönlichkeit hat er einen großen Einfluss. Er pusht uns."

Zuletzt kam er in einem 3-4-3-System zumeist als Teil einer Doppelsechs zum Einsatz. Seit seinem Wechsel zu Tottenham verzeichnete Höjbjerg in der Premier League 839 Ballgewinne, überboten wird dieser Wert lediglich von Rice (904) und Manchester Citys Rodri (912), an dem der FC Bayern vor dessen Wechsel nach England übrigens auch interessiert gewesen war. Zum Vergleich: Joshua Kimmich eroberte in diesem Zeitraum in der Bundesliga 685 Bälle, Leon Goretzka 413 (bei jeweils etwas weniger Pflichtspielen).

Pierre-Emile Höjbjerg: Kehrt er zum FC Bayern zurück?

2021 führte Höjbjerg die dänische Nationalmannschaft ins EM-Halbfinale. Auch Mourinhos Nachfolger bei Tottenham Antonio Conte schwärmte in höchsten Tönen von ihm, mittlerweile ist aber auch der Italiener schon wieder Geschichte. Höjbjergs Vertrag läuft bis 2025. Weil es sich bei Tottenham um Tottenham handelt, müsste er für Chancen auf Titel wohl besser den Klub wechseln.

Vergangenes Jahr bemühte sich Mourinho dem Vernehmen nach vergeblich um eine Wiedervereinigung bei seinem neuen Arbeitgeber AS Roma. Nun könnte es für rund 45 Millionen Euro zur Rückkehr nach München kommen. Brisant: Beraten wird Höjbjerg mittlerweile vom legendären Agenten Pini Zahavi, der einst Robert Lewandowski und David Alaba vom FC Bayern nach Spanien gelotst hatte und von Hoeneß im Zuge dessen als "geldgieriger Piranha" betitelt wurde.

Eine Rückkehr nach München wäre für Höjbjerg das Wiedersehen mit einem emotional aufgeladenen Ort. Hier feierte er nicht nur sein Profidebüt, hier musste er auch den frühen Tod seines Vaters verkraften. "Ich kam zum Training, habe nur geweint und geweint. Ich sagte: Mein Vater könnte sterben, ich bin 18 Jahre alt, ich bin hier, ich bin verletzt und ich bin allein. Was soll ich tun?", erzählte Höjbjerg später über den Tag der Diagnose. "Pep hat geweint und wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er hat gesagt, er und der Verein werden immer für mich da sein."

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