FC Bayern München: "Käfig voller Narren!" Uli Hoeneß plädiert für veränderte Transferstrategie des FCB

SID
Zlatan Ibrahimovic, Sprüche, Pep Guardiola, Uli Hoeneß, Lionel Messi, Louis van Gaal
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Der Fehlschlag bei der erhofften Verpflichtung von Joao Palhinha wirkt beim FC Bayern nach. Uli Hoeneß mischt sich mal wieder ins Geschehen ein.

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Früher, sagte Uli Hoeneß, habe man beim FC Bayern "über diesen Deadline Day gelacht". Diesmal gerieten die Münchner zur Lachnummer.

Für den Ehrenpräsident ist deshalb jetzt Schluss mit lustig: Hoeneß setzt künftige Last-Minute-Transfers auf den Index. "Von Ausnahmefällen abgesehen, sollten wir in Zukunft am letzten Transfertag nicht mehr mitten im Geschehen sein", sagte der 71-Jährige der Süddeutschen Zeitung.

Die Verwendung des Wortes "Transfer" sei "bis zum 1. Dezember unter Strafe gestellt", ergänzte Hoeneß laut SZ mit einer Mischung aus Trotz und Schmunzeln. Und überhaupt: Die Transfershows im Fernsehen seien aus seiner Sicht "ein Käfig voller Narren".

Der Rekordmeister war am Freitag, dem letzten Tag der Transferperiode, daran gescheitert, in Joao Palhinha vom FC Fulham den von Trainer Thomas Tuchel gewünschten Sechser zu verpflichten.

Der Portugiese weilte bereits zum Medizincheck in München, die Verträge für den 65-Millionen-Euro-Deal waren ausgehandelt - ehe der Premier-League-Klub in letzter Minute doch noch sein Veto einlegte, weil er keinen Ersatz für den 28-Jährigen bekam.

FC Bayern: Tuchel reagiert "ein bisschen ungläubig"

Daran entzündeten sich am Wochenende diverse Diskussionen beim Rekordmeister. Tuchel reagierte "ein bisschen ungläubig" auf das Scheitern des Transfers seiner erhofften "holding six". Die SZ witzelte: "Holding nix." Der Kader sein nun, so Tuchel weiter, "auf Kante genäht, auf manchen Positionen ist es ein wenig mutig".

Vorstandschef Jan-Christian Dreesen konterte trocken: Dann müsse der Trainer eben "etwas kreativer sein. Das ist sein Job". Letztendlich nahm Tuchel die wenig befriedigende Situation fatalistisch hin: "Es ist, wie es ist. Wir müssen jetzt durch bis zum Winter."

Vom 1. Januar bis zum 1. Februar ist das Transferfenster erneut geöffnet - vielleicht kommt dann doch noch Palhinha? "Da habe ich keinen Stand dazu. Es bringt jetzt auch nichts, darüber nachzudenken. Er spielt bei Fulham, und wir spielen ohne ihn hier", betonte der Bayern-Coach.

Präsident Herbert Hainer machte zumindest Hoffnung. Man werde "sehen. Wenn noch Bedarf besteht, würden wir es noch mal versuchen, natürlich. Dazu haben wir die Mittel und Möglichkeiten", sagte Hainer bei Sport1.

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Palhinha zum FC Bayern? "Sie haben den Traum nicht getötet"

Auch Palhinha selbst hat seinen Wechsel nach München offenbar noch längst nicht abgehakt. "Sie haben den Traum nicht getötet, sie haben ihn nur verschoben", schrieb dessen Bruder Goncalo bei Instagram und versah den Post mit dem Bayern-Leitsatz "Mia san mia".

Eines ist schon jetzt klar: Die berühmte Transfer-Taskforce des FC Bayern ist Vergangenheit. Durch die Verpflichtung von Christoph Freund als neuem Sportdirektor werde man "den Sportausschuss, so wie er bestand, zukünftig nicht mehr brauchen", meinte Hainer.

Dennoch: "Wir werden nach wie vor das Knowhow, die Erfahrungen und das Netzwerk eines Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß weiter nutzen. Wir wären ja blöd, wenn wir es nicht machen würden."

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