"Sie haben im Moment ein Machtvakuum, und deswegen sind sie gestern so auf die Nase gefallen", sagte Hamann bei Sky und sprach außerdem von einer "vergifteten Atmosphäre, vom Vorstand zum Trainer und vom Trainer zur Mannschaft"
Besonders in die Verantwortung nahm Hamann den neuen CEO Jan-Christian Dreesen. Dieser müsse "noch etwas energischer und forcierter in Erscheinung treten". Und außerdem auch Trainer Thomas Tuchel "in die Schranken" weisen. Der Coach würde laut Hamann "Sachen kommentieren, die er eigentlich nicht kommentieren soll". Dies geschehe, weil es beim FCB "im Moment keine starke Hand" gebe. Damit spielte Hamann wohl auf Tuchels Wunsch nach einer "Holding Six" an.
Mit diesem Wunsch hätte Tuchel immer wieder vor allem Mittelfeldspieler Joshua Kimmich brüskiert, so Hamann. "Was denkt sich jetzt der Kimmich? Macht sich der Kimmich das Trikot noch schmutzig für den Thomas Tuchel? Geht er diesen letzten Meter, den du machen musst, um in der Champions League zu gewinnen, um Meister zu werden?", sagte der frühere Nationalspieler.
Bayern München hatte am Deadline Day, dem letzten Tag des Transferfensters, vergeblich versucht, den defensiven Mittelfeldspieler Palhinha vom FC Fulham und den deutschen Nationalspieler und Innenverteidiger Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton zu verpflichten. Beide Spieler hatten bereits ihren Medizincheck absolviert, Palhinha war sogar schon in München gewesen, doch beide Transfers scheiterten auf Grund der Kurzfristigkeit. Dennoch verkauften die Münchner am späten Abend noch Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch an den FC Liverpool.
Hamann: Nagelsmann zum BVB? Könnte "relativ schnell relativ heiß werden"
Derweil hatte Hamann auch einen Tipp für Bayerns Meisterschaftskonkurrenten Borussia Dortmund parat. Er könne sich vorstellen, dass Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann Thema als neuer BVB-Trainer werden könnte, sollte Dortmund weiterhin schwächeln.
"Du weißt nicht, wie lange Nagelsmann auf dem Markt ist. Aus dem Ausland hat er ein bis zwei Sachen abgesagt, umso länger er aus dem Job ist, umso schwerer wird es für ihn", sagte Hamann und führte aus: "In der Bundesliga kann ich mir bis auf Dortmund eigentlich nichts anderes vorstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass das relativ schnell relativ heiß wird."