Wie Gerichtssprecher Markus Brümmer dem Boulevardblatt bestätigte, muss der Senegalese am 18. Januar im Amtsgericht Landshut vorstellig werden.
Der Hintergrund des Verfahrens ist ein Vorfall aus dem Oktober 2022, als Sarr nach einem Kurztrip am Münchner Flughafen in eine Zollkontrolle verwickelt war. Dabei fanden die Beamten eine teure Luxus-Uhr der Marke Patek Philippe von fünfstelligem Wert im Gepäck des Rechtsverteidigers.
Sarr hätte diese beim Zoll anmelden müssen. Bei Einreisen außerhalb der EU muss für Waren, die mehr als 430 Euro kosten, eine Einfuhrumsatzsteuer von 19 Prozent bezahlt werden.
Hinterher zeigte er sich verärgert über die Maßnahme des Zolls und machte sich auf seinem Instagram-Kanal über die Beamten lustig. Die Köpfe dieser tauschte er mit Clown-Emojis aus und erhob zudem Rassismus-Vorwürfe, weil seiner Auffassung nach seine Hautfarbe eine Rolle bei der Kontrolle gespielt habe.
Bouna Sarr erhob Rassismus-Vorwürfe
"Du landest am Flughafen, du wartest auf dein Gepäck, und aus mehr als 200 Passagieren bist du es, auf den man mit einem Fingerschnippen einen Zollhund hetzt, der auf dich hochklettert, als wärst du 'unsauber' oder ein 'Dealer'", schrieb Sarr.
Nicht verzollte Uhren haben beim FC Bayern eine Vergangenheit, die auf das Jahr 2013 zurückgeht. So musste der ehemalige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge 249.900 Euro Strafe zahlen, weil er zwei Rolex-Uhren nicht ordnungsgemäß angemeldet hatte. Auch der Umstand, dass ihm diese geschenkt worden waren, änderte nichts an dem Verfahren.
Sarr war 2020 für acht Millionen Euro Ablöse von Olympique Marseille nach München gewechselt, kam aber nie wirklich zum Zug.
Spielt Bouna Sarr nie wieder für den FC Bayern?
Nach mehreren erfolglosen Versuchen, den heute 31-Jährigen loszuwerden, befindet er sich inzwischen in seinem letzten Vertragsjahr. Dass der Afrika-Cup-Sieger von 2022 nochmal im FCB-Trikot auflaufen wird, ist zudem unwahrscheinlich.
Sarr zog sich Ende des Jahres einen Kreuzbandriss zu und fällt voraussichtlich noch bis Juni aus.