"Ja, ja, ich sitz' schon wieder dicht in 'nem Flieger", schallte es aus einer Musikbox, die Stark etwa eine Stunde nach Abpfiff stolz durch die Mixed Zone trug. Mit der Ballermann-Hymne "Dicht im Flieger" von Harris & Ford und Julian Sommer stimmte Stark seine siegreiche Mannschaft auf den Rückflug nach Bremen ein.
Grund zum Feiern gab es für Stark & Co. reichlich: Werder hatte schließlich erstmals seit 2008 gegen den FC Bayern gewonnen. Die Münchner dagegen haben nach einem bedenklich schwachen Auftritt bei einem Spiel weniger sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen und den Meistertitel somit nicht mehr in der eigenen Hand.
Während Stark samt Box rechts an den Medienvertretern vorbeimarschierte, gab Thomas Müller auf der anderen Seite der Mixed Zone gerade seine Analyse zum Spiel ab. Rund vier Minuten hatte er zu diesem Zeitpunkt schon gesprochen, unter anderem "zu wenig Leben" im Spiel seiner Mannschaft und die Körpersprache kritisiert. Auch hatte Müller eine bedenkliche Beobachtung offen gelegt - und zwar, wonach die Mannschaft "komischerweise im Training oftmals mehr Freude und dadurch auch Energie" habe als im Spiel: "Eigentlich kenne ich es eher andersrum: Trainieren tun wir eigentlich ungern, aber auf das Spiel haben wir Bock."
Keinen Bock hatte Müller jedenfalls auf Starks Malle-Party. "Jetzt merkst du: Denen war es wichtig", sagte Müller, drehte sich um und verschwand nüchtern in die Münchner Nacht. Während es aus Starks Box hieß: "Endlich wieder da und schon einen im Tee. Und am nächsten Morgen tut die Birne weh. Sangria, Wodka, Wein, wir knall'n uns alles rein. Denn wir woll'n nur eins: besoffen sein."