Der Meistertrainer von Bayer Leverkusen hebe sich von der Konkurrenz aus Deutschland ab, erklärte Lahm in seiner Kolumne für die Zeit: "In anderen Ländern, vor allem bei den spanischen und italienischen Trainern, liegt der Fokus auf Struktur und Ordnung. Im deutschen Fußball geht es immer um Mentalität."
Deshalb würden auch Stars wie Jude Bellingham oder Erling Haaland die Bundesliga "verlassen müssen, wenn sie Weltklassespieler werden wollen". Es sei auch eine "Erklärung für das gesunkene Selbstvertrauen von Joshua Kimmich".
Der Nationalspieler habe sich unter dem ehemaligen Bayern-Coach Pep Guardiola (heute bei Manchester City) anders verhalten. "Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass er in seiner Anfangszeit von Guardiolas Führung profitiert hat. Das ist acht Jahre her", schrieb Lahm.
Kimmich hatte in der laufenden Saison seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld des deutschen Rekordmeisters und der deutschen Nationalspieler verloren. Stattdessen wird er wie zu seinen Anfangszeiten in München, wo er zunächst Lahm beerbt hatte, hinten rechts aufgeboten.
Laut Lahm bringt die Umpositionierung jedoch einen Qualitätsverlust mit sich: "Kimmich in der Blüte seines Lebens, aber als Außenverteidiger spielt er auf einer Position, die nicht ideal zu seinen Veranlagungen passt."
Zukunft von Joshua Kimmich beim FC Bayern ungewiss
Eine Wandlung, die es unter Alonso womöglich nicht gegeben hätte. Der Spanier, der bis zu seiner Absage auch als Nachfolger von Thomas Tuchel beim FC Bayern im Gespräch war, sei aktuell "der beste Trainer" der Bundesliga.
"Er war ein Spitzenfußballer und schon auf dem Platz ein Stratege. Jetzt hat er bereits in seiner ersten kompletten Saison in Leverkusen eine Mannschaft mit Stil geformt, die verdient Deutscher Meister wird", ergänzte Lahm und betonte, dass Alonso die Qualitäten seiner einstigen Trainer vereinen würde: "Alle diese Trainer sind jetzt in der Bundesliga zu finden. Benitez, Mourinho, Guardiola: Sie alle sind in Alonso. Auf diese Weise gibt er seinen Spielern Vertrauen und Zuversicht."
Wer Kimmich künftig trainieren könnte, ist aus zwei verschiedenen Aspekten noch unklar.
Zum einen befinden sich die Bayern weiterhin auf der Suche nach einem neuen Coach - als Favorit gilt derzeit Ralf Rangnick - und zum anderen ist auch die Zukunft des 29-Jährigen noch offen.
Kimmich würde nach dieser Saison in sein letztes Vertragsjahr gehen. Eine Ausdehnung seines 2025 auslaufenden Arbeitspapiers macht er dem Vernehmen nach vor allem vom neuen FCB-Trainer abhängig. Zahlreiche europäische Topklubs sollen ihn auf dem Zettel haben.