"Das größte Problem ist, dass sie das Ganze öffentlich machen", sagte Babbel in der Schweizer Talksendung "Blick Kick" und meinte damit die zahlreichen Kandidaten, die in den vergangenen Wochen teilweise von den FCB-Verantwortlichen selbst kommentiert wurden: "So wird es total zur Posse."
"Gefühlt jeden Kandidaten bekommt man über die Medien mit. Das ist nicht Bayern-like. Was der FC Bayern jetzt tut, ist in meinen Augen nicht sehr professionell. Im Gegenteil: Du machst dich zur Lachnummer der Liga", so der 51-Jährige weiter.
Mittlerweile ist es übereinstimmenden Medienberichten zufolge nur noch ein Frage der Zeit, bis die Münchner Vincent Kompany von Premier-League-Absteiger FC Burnley als Nachfolger von Thomas Tuchel bekanntgeben.
FC Bayern: Markus Babbel spricht über Vincent Kompany
"Ich weiß nicht, was sie für ein Anforderungsprofil haben. Was auffällt, ist, dass es wieder eine teure Lösung ist. Du musst Ablöse für einen bezahlen, der unter Vertrag steht. Da ist die Frage berechtigt, ob es nicht die Möglichkeit gegeben hätte, einen zu finden, der ähnliche Qualitäten hat und nichts kostet. Aber das spielt scheinbar keine Rolle und deswegen lasse ich mich jetzt auch überraschen", sagte Babbel bei ran über den anstehenden Kompany-Deal.
Und der frühere deutsche Nationalspieler ergänzte: "Ich kann zu Kompany wenig sagen, weil ich ihn dafür zu wenig kenne. Dass er mit Burnley abgestiegen ist, ist für mich aber kein Kriterium. Du kannst aus Eseln keine Rennpferde machen, das schafft auch der beste Trainer nicht. Er hat, auch wenn er noch jung ist, schon viel Erfahrung sammeln können. Ob es als Spieler war oder als Trainer - und er hat bei großartigen Trainern gelernt als Spieler, hat sich mit Sicherheit vieles abgeschaut."
Babbel trug insgesamt 19 Jahre lang das Trikot der Bayern, wurde mit dem Klub dreimal Deutscher Meister, zweimal DFB-Pokal-Champion und einmal UEFA-Cup-Sieger.
Nach der aktiven Karriere wurde der frühere Verteidiger Trainer. Babbel arbeitete in dieser Funktion für den VfB Stuttgart, Hertha BSC, die TSG Hoffenheim, den FC Luzern und zuletzt bis Januar 2020 in Australien bei Western Sydney.