Guardiola vs. Wenger: Aus Liebe zum Spiel

Von Thomas Gaber
Pep Guardiola (l.) und Arsene Wenger treffen am Mittwoch in der Champions League aufeinander
© Getty

FC Arsenal gegen den FC Barcelona (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) - das ist die gleiche Weltanschauung, wenn es um Fußball geht. Gunners-Coach Arsene Wenger und Barca-Kollege Pep Guardiola stehen für Ästhetik und Wagemut. Doch es gibt auch große Unterschiede. Ein Vergleich.

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Trainer-Karriere

Pep Guardiola übernahm im Juli 2007, ein halbes Jahr nach seinem Karriere-Ende als Spieler, Barcas zweite Mannschaft, die gerade in die dritte Liga abgestiegen war. Er schaffte den sofortigen Wiederaufstieg und wurde nach nur einem Jahr zum Chef-Coach der ersten Mannschaft befördert. Guardiola nahm Sergio Busquets, Pedro und Jeffren gleich mit. Busquets und Pedro wurden zwei Jahre später Weltmeister.

Am Ende von Guardiolas erster Saison als Barca-Trainer hatte der Klub sechs Trophäen mehr in de Vitrine. Meister, Pokalsieger, CL-Sieger, Weltpokal-Sieger, europ. und spanischer Supercup-Sieger - die volle Palette.

Guardiola wurde mit Lob überhäuft. Auch Arsene Wenger war beeindruckt: "Man fängt ja bekanntlich bei der Vorspeise an. Pep bekam zuerst das Dessert: die Kirsche auf der Sahne. Eine unfassbare Leistung!"

Die FIFA wählte Guardiola Ende 2010 unter die drei derzeit weltbesten Trainer. Er hat als erster Barca-Trainer vier Mal in Folge gegen Real Madrid gewonnen und mit seiner Mannschaft in der laufenden Saison Rekorde am Fließband aufgestellt.

Guardiola will dem Verein, der ihn als Spieler und Trainer groß gemacht hat, etwas zurückgeben. Seinen Vertrag hat er dennoch zwei Mal nur um ein Jahr verlängert. "Wenn man Barca-Coach ist, ist es vernünftiger, kürzere Laufzeiten zu wählen. Wir wissen ja, was mit Trainern von großen Klubs passieren kann, wenn sie nicht dauernd gewinnen", lautete seine Begründung.

Arsene Wenger suchte nach zehn Jahren in Frankreich (1984-94) bei Nancy und Monaco bewusst eine Erfahrung im Ausland. Er ging nach Japan zu Nagoya Grampus Eight, kehrte aber schon zwei Jahre später nach Europa zurück zu Arsenal.

"Kompromisse in der Freiheit meiner Arbeit kamen nicht mehr infrage. Bei Arsenal bin ich Herr meiner Entscheidungen", sagte Wenger im Jahr 2007 dem Fußball-Magazin "Rund".

Ein paar Flirts hier und da mit Real Madrid und ein konkretes Angebot vom FC Bayern hat es in den letzten 15 Jahren gegeben, doch Wenger blieb London treu. Er holte mit den Gunners drei Meistertitel und gewann vier Mal den FA Cup. Der internationale Verein von Fußballstatistiken (IFFHS) kürte ihn zum Welttrainer der letzten Dekade.

Seit fast 30 Jahren ist Wenger im Trainergeschäft tätig, ein Ende ist für den 61-Jährigen noch nicht in Sicht - solange die Gesundheit mitspielt.

"Dies ist ein Job, der eine instinktive, physische Kraft verlangt, die animalische Kraft des Willens, siegreich zu sein. Das muss ganz tief in einem drinstecken. Aber mit dem Versickern des Testoterons, mit Arthritis und Arthrose, mit dem Altern kann sie verschwinden", so Wenger.

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