"Ich liebe meine ehemaligen Klubs Inter und Chelsea und auch ihre Fans", sagt Mourinho. "Aber sie sollten ihre Mannschaft und ihre aktuellen Trainer unterstützen, statt nach mir zu rufen." Denn "the Special one" hat mit Real Großes vor: Schon bei seinem Amtsantritt im Sommer 2010 hatte er angekündigt, dass sein zweites Jahr bei einem neuen Verein stets sein bestes sei.
Erneut scheint er mit seiner Ankündigung richtig zu liegen: In der Primera Division sind die Königlichen mit zehn Punkten Vorsprung auf den ewigen Rivalen FC Barcelona kaum mehr einzuholen. In der Champions League steht mit ZSKA Moskau im Achtelfinale eine lösbare Aufgabe bevor und nicht zuletzt kommen aktuell verletzte Spieler zurück, die dem Portugiesen neue Möglichkeiten eröffnen.
Khedira mit Comeback und Torvorlage - Özil für Moskau geschont
Zuletzt feierte der deutsche Nationalspieler Sami Khedira nach seiner Bänderdehnung sein Comeback. "Khedira ist eine sehr gute Option für uns", sagte Mourinho nach dem jüngsten 4:0-Sieg am Samstagabend gegen Racing Santander. Es war der achte Ligasieg hintereinander und der 18. in den vergangenen 19 Partien.
Khedira kam in der 72. Minute und bereitete bei seinem Kurzauftritt sogar noch einen Treffer vor. Mesut Özil saß da schon auf der Bank: Mourinho schonte seinen Mittelfeldstar für die Partie in Moskau.
"Unser Fokus liegt jetzt auf der Champions-League-Partie in Moskau. Wir wissen, dass es eine schwierige Aufgabe für uns wird", sagte Mourinho, dessen Team am Dienstagabend Temperaturen von bis zu zehn Grad unter Null erwarten. "Wir sind fit und fokussiert. Die Kälte in Moskau wird nur vor dem Spiel ein Problem sein, denn wenn du auf dem Platz stehst, wärmt man ganz schnell auf", sagte Mittelfeldspieler Esteban Granero.
Villas-Boas vor Aus - Mourinho: "Ich bin ihre Vergangenheit"
Eiszeit herrscht auch bei Mourinhos Ex-Klub FC Chelsea nach zuletzt nur zwei Siegen aus den vergangenen zehn Premier-League-Spielen und dem jüngsten 1:1 am Wochenende im FA Cup gegen Zweitligist Birmingham City. Dem Tabellenfünften droht nach neun Jahren erstmals eine Saison ohne Königsklasse und entsprechend steht Trainer Andre Villas-Boas, der im Sommer für 15 Millionen Euro Ablöse vom FC Porto geholt wurde, vor dem Achtelfinal-Duell mit dem SSC Neapel gehörig unter Druck.
"Wenn wir Neapel ausschalten, haben wir eine wirklich gute Chance", sagt Villas-Boas und denkt bereits an mögliche kommenden Herausforderungen. Er sieht sein Team in der Lage, die Champions League zu gewinnen. Andererseits: Ein frühes Aus gegen die Süditaliener, die in der Gruppenphase immerhin Englands Tabellenführer Manchester City hinter sich ließen, würde die Geduld von Klub-Boss Roman Abramowitsch wohl endgültig überstrapazieren. Der Name Mourinho wurde in London unlängst wieder diskutiert.
Der lässt jedwede Diskussion aber gar nicht erst aufkommen: "Ich bin ihre Vergangenheit - eine sehr gute Vergangenheit - also erinnern sich die Fans an mich", sagt Mourinho. "Aber ich bin nicht mehr dort. Sie sollten lieber zusammen kämpfen, statt an Personen zu denken, die nicht mehr da sind."
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