FC Chelsea - Juventus Turin 2:2 (2:1)
Tore: 1:0, 2:0 Oscar (31., 33.), 2:1 Vidal (38.), 2:2 Quagliarella (81.)
Vor dem Anpfiff: Auf Chelseas Spielberichtsbogen fehlt der Name Marko Marin. Der ehemalige Bremer steht wie bereits am Wochenende in der Premier League nicht im Kader.
Juventus beginnt mit einer Dreier-Abwehrkette um Chiellini, Bonucci und Barzagli. Im Fünfer-Mittelfeld soll Andrea Pirlo wie gewohnt die Fäden ziehen.
Das Spiel: Chelsea trat Turins defensiver Dreierreihe mit drei Offensiven entgegen und versuchte so, das Aufbauspiel der Gäste bereits in der Entstehung zu unterbinden. Zudem störte Oscar immer wieder geschickt die Kreise von Pirlo, nahm den kreativen Kopf der Italiener bisweilen gar in Manndeckung und dem Spiel der Alten Dame so jegliche Struktur.
Defensiv präsentierte sich Juve allerdings gewohnt sattelfest. Im Zentrum ließen die Italiener dem Titelverteidiger überhaupt keinen Raum, auf den Außenbahnen schuf man in der Rückwärtsbewegung häufig Überzahl. Bei aller optischen wie spielerischen Überlegenheit des FC Chelsea rückte Buffon so nur selten in den Mittelpunkt.
Was also tun, wenn der Gegner einem auf den entscheidenden 20 Metern regelmäßig auf den Füßen steht? Richtig: Aus der Distanz schießen. Also nahm Oscar nach gut einer halben Stunde aus 30 Metern Maß und überwand Buffon dank Bonuccis Fuß, der dem Ball noch die entscheidende Richtungsänderung gab, zur Führung für die Londoner (31.)
Den ganz besonderen Moment hatte sich der Brasilianer allerdings noch etwas aufgespart. Nur zwei Minuten nach dem 1:0 legte er sich den Ball mit der Hacke um Pirlo herum selbst vor und vollendete per Schlenzer in den Winkel - Traumtor!
Hätte Vidal seine bis dahin ohnehin bereits ansprechende Leistung nicht noch durch den Anschlusstreffer veredelt (38.), die Blues hätten durchaus beruhigt in den zweiten Durchgang starten können. Doch auch so begannen sie die zweite Hälfte ebenso selbstbewusst, wie sie die erste beschlossen hatten.
Pirlo war bei Chelseas Mittelfeldreihe weiter in guten Händen, die Offensive der Alten Dame damit nahezu wirkungslos. Allerdings gingen auch die Blues in der Vorwärtsbewegung nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Werke, sodass die Italiener meist bereits klärten, ehe überhaupt echte Gefahr drohte.
Gegen Ende versuchte Juve noch einmal, den Druck zu erhöhen, schlussendlich vielleicht doch noch zum Ausgleich zu kommen. Lange schien es jedoch, als fehlten der Alten Dame schlicht die Ideen, um Chelseas Defensive noch einmal ernsthaft zu gefährden.
Doch weit gefehlt: Zehn Minuten vor dem Ende spielte Marchisio einen ganz feinen Pass auf den eingewechselten Quagliarella, der die Nerven behielt und Cech zum 2:2-Enstand tunnelte (81.).
Star des Spiels: 32 Millionen Euro Ablöse? Champions-League Debüt? Nervös? Nicht Oscar! Der Brasilianer war von Trainer Roberto Di Matteo als Spezialbewacher für Juve-Spielmacher Pirlo auserkoren worden und erledigte seine Aufgabe beinahe perfekt - Pirlo fand zu keiner Zeit in die Partie. Dazu fand Oscar immer wieder Zeit, sich gewinnbringend mit in die Offensive einzuschalten und gab mit seinem Traumtor zum 2:0 zudem eine Bewerbung für das Tor des Jahres ab.
Die Gruppe E im Überblick