23. Mai 2001: FC Bayern München - FC Valencia 5:4 i.E.
Es war die Zeit, als beim FC Bayern der Profi noch "Proffi" hieß. Es war die goldene Ära Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern, als die Truppe um Stefan Effenberg, Giovane Elber, Mehmet Scholl und vor allem Oliver Kahn ins Finale von Mailand durchmarschierte - trotz der Blamage von Lyon in der zweiten Gruppenphase. Als "Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft" wurden die Bayern von Franz Beceknbauer auf der Banekttrede abgewatscht. Der Startschuss für eine beeindruckende Serie.
Im Viertelfinale wurde Manchester United zwei Mal beherrscht und im Halbfinale auch Real Madrid zwei Mal besiegt. Exakt 25 Jahre nach dem letzten Landermeistercuptitel war der 23. Mai in Mailand "ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben". Schiedsrichter Dick Jol wurde von einer Elfmeter-Epidemie heimgesucht. Schon nach zwei Minuten wurde der Ball dem am Boden liegenden Patrick Andersson an die Hand geschossen, Gaizka Mendieta schoss Valencia in Führung. Scholl verballerte den nächsten Strafstoß, Effenberg machte es besser. Im Elferrittern mutierte Kahn vom Mensch zum Titan, indem er drei Schüsse parierte. Bei den Bayern scheiterten Paulo Sergio und Andersson. Die restlichen Elfer wurden mehr oder weniger souverän verwandelt, aber wehe, Valencias Keeper Santiago Canizares wäre nicht immer in die linke, sondern auch mal in die rechte Ecke gelaufen...
22. Mai 2010: FC Bayern München - Inter Mailand 0:2
Anfang Dezember 2009 war Louis van Gaal eigentlich schon nicht mehr Bayern-Trainer. Doch dann gelang den Bayern der 4:1-Coup von Turin gegen Juve. Dank der Traumhütten von Arjen Robben schüttelten die Münchner in der K.o.-Phase Florenz und Manchester United gerade so ab, im Halbfinale gegen Lyon schlug die große Stunde von Ivica Olic. Im Finale gegen die Maurermeister von Jose Mourinho waren die Bayern Favorit, auch ohne den Rot-gesperrten Franck Ribery. Doch Mourinho setzte sich gegen seinen Lehrmeister van Gaal durch, um anschließend gleich in Madrid zu bleiben und einen Vertrag bei Real zu unterschreiben. Die Bayern wirkten im Finale wie gelähmt. Inter-Stürmer Diego Milito spielte mit dem hüftsteifen Daniel van Buyten Jojo und schoss die Nerazzurri mit einem Doppelpack zum Titel. Bayerns einzige echte Torchance hatte Thomas Müller kurz nach der Pause. Die Bayern vergaben die einmalige Chance vom Triple. "Es ist verdammt hart, so ein Finale zu verlieren", sagte Kapitän Mark van Bommel. Er und Landsmann Robben machten die gleiche Erfahrung ein paar Wochen später auch noch bei der WM in Südafrika.
1974 und 1975: Katsches Glücksschuss und Brutalo-Leeds
1976 und 1982: Bulles Hammer und das große Frustsaufen
1987 und 1999: Madjers Hacke und der Sekundentod vom Camp Nou
2001 und 2010: Kahn, Kahn, Kahn und der geplatzte Traum vom Triple